Wie Frauen nach einer Schwangerschaft aussehen, wird immer realistischer dargestellt. Dennoch boomen Schönheits-OPs.
Nach der Geburt

Mommy Makeover: Spuren der Schwangerschaft verwischen

Die sogenannten Mommy Makeovers werden auch in Österreich immer populärer. Nach der Geburt und dem Abstillen sorgen unter anderem Brust- und Bauchdeckenstraffungen für den Körper, der perfekt sein soll.

Nach den Brustvergrößerungen, Fettabsaugungen und den Nasen laufen kombinierte Schönheitsoperationen einzelnen Eingriffen seit Kurzem den Rang ab, wie Mantas Kievisas, Chirurg an der litauischen „Nordesthetics Clinic“, die das Ziel vieler europäischer Medizin-Touristen ist, berichtet. Bereits 70 Prozent aller Eingriffe an seiner Klinik seien kombinierte Behandlungen, allen voran das sogenannte Mommy Makeover – freundlich übersetzt die „Mami-Rundumerneuerung“.

In Österreich sind die Top-Themen zwar nach wie vor Brust, Nase, Lidstraffungen oder Fettabsaugungen, allerdings hat sich das Mommy Makeover auch hier einen festen Platz auf der Liste der gefragten Eingriffe erobert – Tendenz weiter steigend. Seit rund fünf Jahren stellt Jennifer Kager, Fachärztin für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit dem Schwerpunkt plastische und ästhetische Chirurgie, eine wachsende Nachfrage in ihrer Wiener Ordination fest; Christian Wolf, Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie mit Ordinationen in Wien, Salzburg, München und auf Mallorca, beobachtet sowohl einen Anstieg dieses speziellen „Paketes“ als auch von Schönheitsoperationen im Allgemeinen.

OP-Paket an einem Tag. Das Operations-Bündel mit dem englischen Namen besteht in seiner Basis-Variante aus einer Bruststraffung mit oder ohne Implantat und einer Bauchdeckenstraffung. Die auch ebenfalls einen freundlich klingenden englischen Namen hat: „Tummy tuck“ –„Bäuchlein verstecken“ – wird der Eingriff auch im deutschsprachigen Raum genannt, was den entsprechenden Hashtags auf den sozialen Medien geschuldet sein dürfte. Weitere Eingriffe, die häufig ins Mommy Makeover inkludiert werden, sind Schamlippenkorrekturen, Fettabsaugungen und Gesäßstraffungen.

Zwischen 10.000 und 12.000 Euro kostet das Grundpaket, das an einem Tag vorgenommen werden kann, plus eine Rekonvaleszenzzeit von zwei Wochen daheim und weiteren vier Wochen in Kompressionswäsche. „Das endgültige Ergebnis sieht man aber erst nach drei bis sechs Monaten“, erklärt Kager. Wobei neue, minimalinvasive Technologien immer bessere Resultate mit immer kleineren Narben möglich machen würden. Der Druck durch die sozialen Medien trage sicherlich zu diesem Trend bei, sind beide Chirurgen überzeugt. Dort heißt der magische englische Begriff „after baby body“ – den manche Influencerin schon drei Wochen nach der Entbindung schön und straff und Unterwäsche präsentiert. Allerdings erfüllen die Patientinnen in der Mehrzahl nicht die damit verbundenen Klischees.

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