Konjunktur

EU hebt Prognose für Österreichs Wirtschaft leicht an

(c) imago images/Volker Preußer
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Die Brüsseler Behörde rechnet für 2023 nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent. Für die Eurozone sagt die EU-Behörde heuer ein Wachstum von 0,9 Prozent voraus.

Die EU-Kommission hat ihre Wachstumsprognose für Österreichs Wirtschaft heuer leicht angehoben. Die Brüsseler Behörde rechnet für 2023 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent, das sind um 0,2 Prozentpunkte mehr als bisher angenommen, wie aus der am Montag veröffentlichten Winterprognose hervorgeht. 2024 soll das Wachstum mit 1,4 Prozent wieder leicht anziehen. Für das Jahr 2022 rechnet die EU-Kommission noch mit einem kräftigen Plus von 4,8 Prozent.

Der Anstieg 2022 sei "im Wesentlichen" auf die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie zurückzuführen, heißt es in der Prognose. Allerdings verlangsamte sich demnach das Wachstum im Laufe des Jahres aufgrund eines Rückgangs der Industrieproduktion hierzulande. Dieser Trend sollte sich fortsetzen und zu einer technischen Rezession - einer wirtschaftlichen Schrumpfkur von zwei Quartalen - führen: Im vierten Quartal wird ein BIP-Minus von 0,7 Prozent für Österreich erwartet, im ersten Quartal 2023 minus 0,2 Prozent.

In Hinblick auf die Zukunft profitiert den Schätzungen zufolge die heimische Wirtschaft allerdings von steigenden real verfügbaren Einkommen, da die Energiepreise moderat sind und die Löhne steigen. Das Wachstum bremsen werde unterdessen der hohe Arbeitskräftemangel, die sinkende Industrieproduktion sowie eine allgemein schlechte Wirtschaftsstimmung, so die EU-Kommission.

Weiterhin hohe Inflation erwartet

Die Inflation dürfte sich in Österreich heuer zwar leicht entspannen, aber auf einem hohen Niveau bleiben. Die Teuerungsrate wird sich der EU-Schätzung zufolge im laufenden Jahr bei 6,6 Prozent einpendeln, gegenüber 8,6 Prozent 2022. Im kommenden Jahr soll sie dann auf 3,6 Prozent fallen.

Auch für die Eurozone und die EU ist die EU-Behörde etwas positiver gestimmt. Für die Eurozone sagt sie heuer ein Wachstum von 0,9 Prozent voraus, für die EU 0,8 Prozent. Damit hebt die EU-Kommission ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst um 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte an. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone wird demnach eine Rezession ausbleiben.

Die erwartete Wachstumsrate für 2024 bleibt mit 1,6 Prozent für die EU und 1,5 Prozent für den Euroraum unverändert. Als Gründe für die Entwicklung werden gut gefüllte Gasspeicher, ein geringerer Verbrauch und mehr Lieferanten für Gas genannt. Zudem laufe es auf dem Arbeitsmarkt weiterhin gut. Für 2022 wird mit einem Plus von 3,5 Prozent sowohl in der Eurozone als auch in der gesamten EU gerechnet.

Die Inflationserwartung für die Eurozone und EU für 2023 beträgt 5,6 Prozent bzw. 6,4 Prozent, nach 8,4 Prozent bzw. 9,2 Prozent im Jahr 2022. Für kommendes Jahr liegen die Schätzungen bei 2,5 Prozent in der Eurozone und 2,8 Prozent in der EU.

(APA)

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