Bilanz

Polizei erwischte im Vorjahr mehr als sechs Millionen Temposünder

APA/ANGELIKA WARMUTH
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Vergangenes Jahr gab es 19,7 Prozent mehr Anzeigen wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Auch die Zahl der Alko- und Drogenlenker ist gestiegen.

Die Bilanz der Verkehrspolizei für 2022 weist erstmals mehr als sechs Millionen Geschwindigkeitsübertretungen auf. 1,75 Millionen Alkoholtests wurden durchgeführt. 27.500 Lenkerinnen und Lenker von Schwerfahrzeugen durften nicht mehr weiterfahren. Zudem gab es mehr Menschen, die unter Drogeneinfluss fuhren.

Die Polizei zeigte im Vorjahr insgesamt 6.120.825 Geschwindigkeitsüberschreitungen an bzw. ahndete sie als Organstrafverfügungen. Das bedeutet gegenüber 2021 einen Anstieg um 19,7 Prozent. Etwa 5,1 Millionen davon wurden von Radargeräten gemessen. Weitere rund 650.000 Fahrzeuglenker und -innen ertappte man mit Lasermessgeräten und etwa 350.000 von Zivilstreifen, durch Section-Control-Anlagen oder anderen Überwachungsarten.

Mehr Alko- und Drogenlenker

1.768.730 Verkehrsteilnehmer mussten sich Alkoholkontrollen (Alkomattests, Alkovortests und ärztliche Untersuchungen) stellen. Das ist eine Zunahme von 27,4 Prozent. Die Zahl der entsprechenden Anzeigen stieg von 28.498 (2021) um 15,4 Prozent auf 32.875. Weiters wurden 7499 Lenker und Lenkerinnen wegen Fahrens unter Drogeneinfluss angezeigt, eine neuerliche Zunahme um 18,3 Prozent. Dies sei unter anderem auch auf eine verbesserte Ausbildung der Exekutive für den Einsatz der Speichelvortestgeräte sowie den operativen Einsatz von Amtsärzten bei Schwerpunktaktionen zurückzuführen.

"Durch die intensive Aus- und Fortbildung bei der Erkennung von Drogenlenkern konnte die Effektivität bei der Verkehrsüberwachung dieser Delikte wesentlich gesteigert werden", meint Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).

Derzeit sind zehn stationäre Section-Control-Anlagen in Betrieb, von denen alle über eine Lenkerdokumentation verfügen. Der Polizei stehen 370 stationäre und mobile Radargeräte zur Verfügung. In 121.883 Fällen wurde von der Exekutive festgestellt, dass der vorgeschriebene Sicherheitsabstand beim Hintereinanderfahren zu gering war - ein Anstieg um 16,2 Prozent.

Über 130.000 Anzeige wegen Handy am Steuer

Annähernd gleich blieben mit 88.394 die Übertretungen gegen die Gurtenpflicht. 130.540 Lenker wurden wegen Telefonierens am Steuer angezeigt oder mit einer Organstrafverfügung bedacht. Ein Anstieg (plus 8,8 Prozent) war bei den Beanstandungen wegen mangelnder Kindersicherung zu verzeichnen: 7013 Anzeigen hatten auch eine Vormerkung im Vormerksystem zur Folge.

Im Schwerverkehrsbereich wurden 2022 insgesamt 239.459 Anzeigen und Organstrafverfügungen bei Straßenkontrollen von Lkw und Bussen erstattet. Das ist ein leichter Rückgang um 2,9 Prozent. Der größte Anteil betraf die Nichteinhaltung der gesetzlichen Lenk- und Ruhezeitvorgaben (86.421), gefolgt von technischen Fahrzeugmängeln an Karosserie, Bremsen und Reifen (80.272), Überladungen (30.828) und mangelnder Ladungssicherung (5.854).

8188 Gefahrguttransporte wurden einer intensiven Kontrolle unterzogen (2021: 7959). Insgesamt musste hier 551 Mal die Weiterfahrt wegen Gefahr im Verzug untersagt werden.

(APA)

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