Beim Morgenstreich geht der Fasnachts-Zauberin Basel los.
Karneval in der Fastenzeit

Basler Fasnacht: Ohne Zweck, aber mit Sinn

Ein magischer Moment – wenn am Montag nach dem Aschermittwoch um vier Uhr früh ein Kult beginnt, der auch Künstler immer schon fasziniert hat.

Allein der scheue Auftakt dieses mächtigen Spektakels ist zauberhaft. Streift man am Sonntag nach Aschermittwoch durch die Basler Altstadt, durch die Gässlein hinauf zum Münsterplatz etwa, biegen sie plötzlich um die Ecke, verschwinden raschen Schritts wieder über eine der Rheinbrücken, kreuzen hier und dort unbeirrt die Wege ähnlich davon unbeirrter Passanten. Kleine Grüppchen, vier, fünf Menschen vielleicht, völlig alltäglich gekleidet, wie es an einem Wintertag eben so üblich ist, mit Hauben, Daunenmänteln. Aber was haben sie nur, was hört man da? Auf Piccoloflöten pfeifen sie heiter ein Liedchen, in Händen oder, schwerer, auf Schultern, tragen sie geheimnisvoll verhüllte Gebilde.

Mit Fasching wie in Österreich hat die Basler Fasnacht nichts zu tun.
Mit Fasching wie in Österreich hat die Basler Fasnacht nichts zu tun.Basel Tourismus

Völlig normal? Völlig normal. Eine jungfräuliche handbemalte Fasnachtslaterne, gerade aus Werkstatt oder Cliquen-Keller geholt, muss nun einmal „eingepfiffen“ werden. Enthüllt erstrahlen wird sie erst Stunden später, in völliger Dunkelheit. Da werden ihre Träger nicht wiederzuerkennen sein, gänzlich zur „Masgge“ vermummt, mit Kostüm und Papiermaschee-Larve. Und das zarte Pfeifen wird, aus Tausenden Flöten gleichzeitig, zur vibrierenden Symphonie anschwellen. Zur unchristlichen Unzeit, um vier Uhr früh. Am Montag nach Aschermittwoch.

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