Spitzenkandidaten

Neue Wahl, (fast) neue Besetzung an Kärntens Parteispitzen

Grüne-Kärnten -Spitzenkandidatin Olga Voglauer
Grüne-Kärnten -Spitzenkandidatin Olga Voglauer APA/PETER LINDNER
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FPÖ, ÖVP, Grüne und Neos gehen mit neuen Spitzenkandidaten in die Landtagswahl. Peter Kaiser und Gerhard Köfer haben darin schon Routine.

Peter Kaiser (SPÖ) und Gerhard Köfer (Team Kärnten) haben - außer einiger Zeit bei der SPÖ - noch etwas gemeinsam: Sie sind die einzigen beiden Spitzenkandidaten der größeren Parteien in Kärnten, die 2018 schon in dieser Rolle waren. FPÖ, ÖVP, Grüne und Neos gehen mit neuen Kandidaten an der Spitze in die Landtagswahl am 5. März.

Auf die mit Abstand längste Zeit in Landtag und Landesregierung aller Parteispitzen kann SPÖ-Chef Kaiser zurückblicken. Bereits 1989 war er erstmals Landtagsabgeordneter, 2005 wurde er Klubobmann, 2008 Landesrat. 2010 übernahm Kaiser die SPÖ, drei Jahre später gelang es den Roten, den Landeshauptmannsessel nach erdrutschartigen Verlusten der Freiheitlichen zu erobern. Dort hält sich Kaiser seither recht unumstritten, 2018 gelang es ihm, das Ergebnis von 2013 noch einmal auszubauen, was die SPÖ knapp an die absolute Mehrheit brachte.

Erwin Angerer soll in zwei Wochen die Freiheitlichen zu neuem Glanz im ehemals blauen Kernland führen. 2013 war die einstige Landeshauptmannpartei als Folge zahlreicher Skandale von 45 auf 17 Prozent abgestürzt. Fünf Jahre später stabilisierte man sich mit Spitzenkandidat Gernot Darmann bei 23 Prozent, was wohl vor allem dem implodierenden BZÖ geschuldet war, das seine sechs Prozent fast komplett einbüßte. Angerer, Bürgermeister von Mühldorf und Nationalratsabgeordneter, löste Darmann 2021 an der Parteispitze ab. Er meldete bereits den Anspruch auf den Landeshauptmannposten an.

Bei der ÖVP bestreitet Martin Gruber seinen ersten Landtagswahlkampf als Spitzenkandidat. 2018 - nachdem die Partei trotz bundesweit positiver ÖVP-Wetterlage nur um 1,1 Prozentpunkte auf 15,5 Prozent zugelegt hatte - löste er den von der eigenen Partei abgesägten Obmann Christian Benger ab, wurde quasi über Nacht Parteichef und Landesrat. Kärnten ist für die ÖVP generell ein hartes Pflaster, hinzu kommt heuer noch die äußerst ungünstige Lage für die Volkspartei im Bund.

Das Team Kärnten wird heuer abermals von Gerhard Köfer angeführt. 2013 wurde der ehemalige SPÖ-Politiker mit dem Team Stronach - dank Proporzregelung - Landesrat in Kärnten. 2018 schaffte die Partei, nun unter dem Namen Team Kärnten, mit 5,7 Prozent den Verbleib im Landtag. Köfer, mittlerweile auch wieder Bürgermeister von Spittal an der Drau, gibt sich äußerst selbstbewusst und will ebenfalls Landeshauptmann werden.

Nicht im Landtag verbleiben konnten 2018 die Grünen. Sie flogen nach groben politischen Schnitzern und einem handfesten internen Streit mit nur 3,1 Prozent aus dem Landesparlament. Landesrat Rolf Holub nahm seinen Hut, Matthias Köchl übernahm als Landessprecher die Partei, musste allerdings 2019 wegen Schlepperei-Vorwürfen der italienischen Justiz zurücktreten. Ihm folgte Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer als Landessprecherin - und nun Spitzenkandidatin.

Eine Neubesetzung gibt es auch an der Spitze der Neos. Die Partei, die 2018 nur auf 2,1 Prozent kam, war damals mit Markus Unterdorfer-Morgenstern ins Rennen gegangen. Dieser trat vor einem Jahr überraschend zurück und der Klagenfurter Gemeinderat Janos Juvan, bisher Stellvertreter Unterdorfer-Morgensterns, übernahm die Funktion des Landessprechers.

(APA)

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