Er wünsche sich in Österreich mehr Offenheit für neue Technologie und „ein bisschen mehr Vision nach vorn“, sagt Stefan Borgas, Vorstandschef des österreichisch-brasilianischen Feuerfest-Konzerns RHI Magnesita.
Zwei große Themen beschäftigen die Industrie: die Nachwehen der Coronapandemie und die Energieversorgung, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine auf den Kopf gestellt wurde. Der österreichisch-brasilianische Feuerfest-Konzern RHI Magnesita hat in beiden Punkten umgedacht. Man arbeitete im großen Stil daran, die Lagerbestände an allen Standorten weltweit aufzustocken. „Das war ein großes Learning aus der Coronasituation“, sagt Vorstandschef Stefan Borgas zur „Presse“. Dadurch habe man in allen Regionen der Welt die Preise erhöhen können – um mindestens so viel, wie die Kosten gestiegen waren. Gleichzeitig habe man Marktanteile dazugewinnen können. „Die Kunden haben das honoriert, sie wollen zuverlässige Lieferanten haben“, sagt Borgas.
Am Montag legte der Konzern, der an der Londoner Börse notiert, seine Geschäftszahlen für 2022 vor. Die seien Grund, „zufrieden“ zu sein, „aber nicht mehr“, sagt Borgas. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz um 30 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro. Der Nettogewinn betrug 167 Mio. Euro, nach 250 Mio. Euro ein Jahr davor.