Der It-Girl-Faktor

Barbies Wohnwelten: Durch die rosarote Brille

Unabhängig, unerreichbar und ganz in Pink: Wie die popkulturelle Ikone Barbie in den letzten 60 Jahren hauste.

Barbara Milicent Roberts Leben scheint für viele erstrebenswert. Ihre Figur, ihr Haar, ihre Autos, ihre Häuser. Seit über 60 Jahren im Geschäft, gilt sie — besser bekannt unter ihrem Spitznamen „Barbie“ — immer noch als amerikanisches Popkulturgut auf einer Höhe mit Marken wie Coca-Cola. Kaum zu glauben, dass ihr Unterscheidungsmerkmal von anderen Puppen bei Markteinführung nur ein recht banales war: Sie war die erste kommerzielle Spielzeugpuppe in Form einer Erwachsenen. Auf der ganzen Welt fanden Kinder schnell Gefallen daran, das Leben ihrer Eltern mit der Plastikpuppe zu imitieren, vielleicht auch zu parodieren. Der verauseilende Hype um den im Sommer anstehenden Film mit Margot Robbie und Ryan Gosling sowie die Häufung von „Barbiecore“ und „Hot Pink“-Momenten auf den roten Teppichen treiben ihre Popularitätswerte nur weiter in die Höhe.

Evelyn Pustka

Zuletzt erschien mit „Barbie Dreamhouse: An Architectural Survey“ ein Buch, das sich ganz Barbaras architektonischen Vorlieben über die Jahrzehnte hinweg widmet. Denn nur drei Jahre nach ihrer Schöpfung erhielt die einflussreiche Spielzeugpuppe „einen Raum für sich allein“, wie es im Vorwort heißt und kurz den unwahrscheinlichen Vergleich mit Autorin Virginia Woolf heraufbeschwört. Herausgeber Whitney Mallet und Felix Burrichter sind sich der Ironie im Klaren, einem Spielzeug eine beinahe klischeehaft seriös aufbereitete Monografie zu widmen. Trotzdem ging man offen, ganz ohne Zynismus ans Werk.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.