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Wifo: Lohnsteigerungen machen sich in der Inflation bemerkbar

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Die Inflation bleibt mit 11,0 Prozent hartnäckig hoch. Neben Nahrungsmitteln und Energie sind laut Wifo dabei auch erste Lohneffekte spürbar.

Die Inflation erweist sich als hartnäckiger als von vielen Ökonomen erwartet und von der Geldpolitik erhofft. Im Februar betrug sie laut Statistik Austria 11,0 Prozent nach 11,2 Prozent im Jänner. In der gesamten Eurozone ging sie von 8,6 Prozent im Jänner auf 8,2 Prozent zurück. Preistreiber waren laut den Statistikern dabei neuerlich Nahrungsmittel, Haushaltsenergie und die Gastronomie.

„Im Februar sind zwar kaum neue Preissteigerungen hinzugekommen. Aber der überraschende Anstieg aus dem Jänner hat sich seitwärts bewegt“, so Wifo-Inflationsexperte Josef Baumgartner. Der Beitrag der Energie zur Inflation geht dabei europaweit jedoch langsam zurück. Gleichzeitig seien nun erste Effekte aus den jüngsten Lohnrunden sichtbar. „Im Vergleich mit den anderen Euroländern sind die Lohnabschlüsse im Herbst etwas höher ausgefallen. Wir haben etwa acht Prozent Lohnsteigerungen gehabt. Im Euroraum waren es fünf bis sechs Prozent.“

Ein Grund für diesen Unterschied sei der Zugang bei der Inflationsbekämpfung. In Österreich setzte die Regierung vor allem auf Hilfszahlungen. Andere Länder präferierten Eingriffe in die Preisfestsetzung. Letzteres führe zu niedrigeren Inflationsraten und damit auch geringeren Lohnanpassungen.

Basiseffekt soll erstmalig Entlastung bringen

Im März dürfte es nun im Bereich der Energie erstmalig auch eine Entlastung geben. Grund ist der sogenannte Basiseffekt: die Inflation wird immer im Jahresvergleich berechnet und ab März 2022 waren die Effekte des Ukraine-Krieges bereits stark spürbar.

Allerdings gilt die gleichzeitig steigende Kerninflation als Alarmsignal. Sie misst die Teuerung bereinigt um preisvolatile Produkte wie Energie und Lebensmittel und stieg in der Eurozone von 5,3 auf 5,6 Prozent. In Österreich liege dieser Wert auch etwas höher als in der Eurzone „Es gibt hier schon eine Gefahr der Verfestigung“, so Baumgartner. 

Langfristig erwarte das Wifo jedoch, dass die Inflation wieder zurückgehe. Im Jahr 2024 soll sie sich langsam auf ein Niveau von etwa 3,5 Prozent zurückgehen.  (jaz)

(APA)

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