Biologie

Jetzt wissen wir, wem wir den Wein verdanken

Trauben werden somit gleich lang wie Getreide kultiviert.
Trauben werden somit gleich lang wie Getreide kultiviert.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Eine umfangreiche genetische Untersuchung zeigt: Vor 11.500 Jahren wurden die ersten Reben angebaut, im Nahen Osten und in Georgien.

Glaubt man der Bibel, dann lief es so: Nachdem Noah uns vor dem Aussterben gerettet hatte, baute er als erster Mensch Wein an. Am Berg Ararat, der auch nach der Sintflut noch aus dem Wasser ragte. Dieser wahrhaft „premier cru“ stammte demnach aus dem Osten der Türkei. Freilich war Noah nichts gewohnt: „Und da er von dem Wein trank, ward er trunken“ – und er schlief in seiner Hütte nackt seinen Rausch aus.

Ist da etwas Wahres dran? Den Beginn des Ackerbaus können wir gut datieren und verorten, aber bei der Domestizierung der Weinrebe tappten die Forscher bisher im Dunkeln. Anhand von wenigen DNA-Proben versuchten sie auf den Zeitpunkt zu schließen, an dem neben der „Wilden Weinrebe“ erstmals die „Edle Weinrebe“ aufgetreten ist. Die absurd große Bandbreite, die sich ergab, konnte nicht stimmen: spätestens vor 15.000 Jahren (das wäre noch vor dem Ackerbau), und frühestens vor 400.000 Jahren (als es noch gar keinen Homo sapiens gab). Nun hat Chen Wei von der Agricultural University von Yunnan die peinliche Wissenslücke geschlossen. Sein internationales Team hat die Genome von 3500 veredelten und wilden Reben aus 17 Ländern ausgewertet und ist so zu den ersten Weinbergen vorgestoßen (Science, 2. 3.).

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