Wählerstruktur

SPÖ und ÖVP punkten bei Frauen und älteren Menschen

ÖVP und SPÖ kamen bei der Kärnten-Wahl in der älteren Zielgruppe besser an.
ÖVP und SPÖ kamen bei der Kärnten-Wahl in der älteren Zielgruppe besser an.APA/Barbara Gindl
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Sowohl die Sozialdemokratie als auch die Volkspartei konnte bei der Kärnten-Wahl in der Zielgruppe mit Personen über 60 Jahren besonders reüssieren. Die FPÖ konnte bei den Jüngeren punkten.

Bei der Kärntner Landtagswahl haben SPÖ und ÖVP bei Frauen und Personen über 60 Jahren besonders stark abgeschnitten. Laut einer Wahltagsbefragung von SORA/ISA für den ORF wählten Frauen zu 41 Prozent rot und zu 20 Prozent schwarz. Bei den Älteren kam die SPÖ auf 44, die ÖVP auf 25 Prozent. Die FPÖ war bei jungen Menschen und jenen ohne Matura besonders erfolgreich.

Die Sozialdemokratie kam bei Personen ohne Matura auf mehr Stimmanteile (39 Prozent) als bei denen mit Matura (34). Die Volkspartei erreichte bei Frauen 20, bei Männern aber nur 14 Prozent. An der Spitze wurde es bei den Jungen bis 29 Jahre am knappsten. Hier hatte die SPÖ 38, die FPÖ 32, die ÖVP hingegen nur 8 Prozent. Die Freiheitlichen kamen bei Menschen ohne Matura auf 27 Prozent, bei jenen mit Matura auf 20.

Für die Wahltagsbefragung interviewten SORA/ISA 1301 Personen per Telefon oder online. Davon deklarierten sich 1028 zu wählen. Die Erhebung wurde zwischen 27. Februar und 4. März durchgeführt. Die maximale Schwankungsbreite beträgt plus/minus 2,7 Prozent bei allen Befragten, beziehungsweise 3,1 Prozent bei den deklarierten Wählerinnen und Wählern.

SPÖ-Koalition mit ÖVP gewünscht

Die Wählerinnen und Wähler von SPÖ und ÖVP wünschen sich eine Koalition ihrer beiden Parteien. 54 Prozent der SPÖ-Wähler wollen die ÖVP in der Landesregierung sehen. Umgekehrt sprachen sich sogar 86 Prozent der ÖVP-Wähler für eine Regierungsbeteiligung der Sozialdemokratie aus. Im Vergleich zu anderen Gruppen zeigten sich die Anhänger beider Parteien optimistischer.

Insgesamt haben die Kärntnerinnen und Kärntner bescheidene Erwartungen für die Zukunft. Mit 52 Prozent glauben mehr als die Hälfte, dass das Leben für die junge Generation einmal schlechter sein wird. Vor der letzten Wahl 2018 waren die Befragten noch deutlich weniger pessimistisch. 33 Prozent erwarteten damals eine schlechtere Zukunft.

FPÖ-Wähler besonders pessimistisch

Große Unterschiede gab es bei dieser Frage zwischen den Parteien. Bei der SPÖ glaubten 29 Prozent an eine schlechtere Zukunft, bei der ÖVP 20 Prozent. Deutlich höhere Werte zeigten sich bei Wählern von FPÖ (75 Prozent) und Team Kärnten (76).

In der Beurteilung der Entwicklung Kärntens waren sich die Befragten uneinig. 34 Prozent sahen die Veränderungen der letzten fünf Jahre "eher positiv", 28 Prozent "eher negativ". 2018 hatten allerdings noch 45 Prozent eine positive Entwicklung gesehen. Auch das Vertrauen in die Lösungskompetenz der Politik ist im Vergleichszeitraum zurückgegangen. Insgesamt 61 Prozent glauben an gute Lösungen für die kommenden Herausforderungen. Vor fünf Jahren waren es noch 76 Prozent gewesen.

Thematisch war im Wahlkampf vor allem die Teuerung präsent. Jede zweite Person gab an, im Wahlkampf sehr häufig über "Inflation und steigende Preise" diskutiert zu haben. 30 Prozent, also deutlich weniger, sprachen über "Zuwanderung und Integration" und "Sicherheit und Krieg". Danach folgten "Sicherung der Energieversorgung" sowie "Gesundheitsversorgung und Pflege" mit 28 Prozent. Auf 27 Prozent kam das Thema "Klima und Umweltschutz".

Eine fiktive Direktwahl zum Landeshauptmann hätte Amtsinhaber Peter Kaiser (SPÖ) klar gewonnen. 49 Prozent der Befragten würden für ihn stimmen. Mit Respektabstand folgten Erwin Angerer (FPÖ) mit 18 Prozent, Martin Gruber (ÖVP, 12) und Gerhard Köfer (Team Kärnten, 10).

(APA)

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