Eine alterslose Madonna als Kunstfigur, Aufregung bei den Grammys – und ein Gegenbeispiel.
Am vergangenen 5. Februar trat Madonna in Los Angeles vor das weltweit zugeschaltete Publikum, um im Rahmen der Grammy-Gala das Album des Jahres vorzustellen. In ihrer Rede würdigte sie aber besonders die Leistung der ersten trans Künstlerin, die den Preis gewonnen hatte: Die Deutsche Kim Petras war mit der/dem non-binären Sam Smith in der Kategorie bestes Duo erfolgreich.
Madonna hob die Furchtlosigkeit der beiden hervor – ein Topos, mit dem sie auch ihr eigenes rebellisches Auftreten im Lauf von vier Jahrzehnten Popmusikschaffen gern charakterisiert. Nicht ihre Laudatio aber wurde zum Stein des Anstoßes, sondern das Aussehen der Popdiva: In sozialen Medien wurde sie als zu faltenlos, zu aufgeplustert, zu prall oder scheinjugendlich getadelt.