Thomas Beyerle, Leiter des Bereichs “Corporate Social Responsibility and Research” der IVG Immobilien, berichtet vom organisierten Leben in Tokio und wann die Chefs etwas zu sagen haben.
Nicht vergessen: 3 Dinge, die unbedingt in den Koffer gehören:
Ein Dutzend weiße Hemden, da es im Sommer unangenehm schwül sein kann. Visitenkarten auf Englisch und bestenfalls auch auf Japanisch. Kleine verpackte Gastgeschenke in Form von Tischdecken für die Damen und einen Bierkrug für die Herren.
Der erste Eindruck: was ist so ganz anders an dem Immobilien (Häusern, Straße, Geschäfte, Büros...) als in Österreich? Und was unterscheidet den Immobilienmarkt von unserem?
Das Leben wirkt auf den ersten Blick sehr organisiert. Außenliegende Stromleitungen lassen den Eindruck einer hohen Bautätigkeit zu. Doch die Erdbebengefahr ist der wahre Grund dafür. Eine durchgehende Straßennummerierung existiert nicht. Die Gebäude haben Hausnummern, die das Alter des Objekts wiedergeben.
Auf den zweiten Blick: Was könnten wir vom Immobilienbusiness dort lernen? Und umgekehrt?
Ein hohes Maß an Absicherung von Investitionen kann nicht schaden. Es existiert eine sehr hohe Begeisterungsfähigkeit für Architektur. Diese "Immobilienwelt" ist sehr hochpreisig und weist geringe Renditen auf.
Perspektiven: Gibt es Immobilienbereiche, die für österreichische Unternehmen Marktpotenzial haben könnten? Wenn ja, welche?
Investitionen sollten nur bei einer Langfristperspektive getätigt werden. Im Bereich Einzelhandel stecken sehr hohe Chancen für Ausländer infolge der "Japan Real Estate Investment Trust" (J-Reit)-Krise.
Do’s & Dont’s: Was sollte man im Umgang mit lokalen Geschäftspartnern beachten?
Wichtig sind zuhören, erklären und keinen aggressiven Verhandlungsstil zu wählen. Die Gemeinsamkeiten und das Verbindende soll im Vordergrund stehen. Bei Verhandlungen sagen die Chefs oft überhaupt nichts. Meistens wird mit der zweiten oder dritten Ebene gesprochen. Selbstverständlich ist Karaoke im Abendprogramm enthalten.
Nicht verpassen: was man auf keinen Fall versäumen darf:
Die Roppongi Hills auf den Fuji-san besuchen, eine Nacht in einem Ryokan verbringen, die Ginza abends und Mikomoto-Perlen für die Liebste.