Räumung

Großeinsatz in Grazer Einkaufszentrum: Mann hatte keine Waffe

APA/ERWIN SCHERIAU
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Eine junge Frau gab an, zwei bewaffnete Männer gesehen zu haben. Auf den Überwachungsvideos konnte sie nur einen identifizieren. Dieser hatte keine Waffe bei sich - auch nicht zuhause.

Im Fall des angeblichen Auftauchens von zwei bewaffneten Männern am Mittwochnachmittag im Grazer Einkaufszentrum Murpark lichten sich die Nebel: Die Zeugin, die die Polizei telefonisch alarmiert hatte, hatte einerseits ihr Alter falsch angegeben. Andererseits konnte statt der ursprünglich genannten zwei Bewaffneten nur ein Mann auf den Überwachungsvideos ermittelt werden. Dieser hatte keine Waffe bei sich, bei einer freiwilligen Nachschau bei ihm zuhause fand sich nichts.

Die Zeugenmeldung hatte einen Großeinsatz der Polizei und eine Sperre des Einkaufszentrums ausgelöst. Die Polizei räumte den Murpark und durchsuchte das Shoppingcenter. Nach etwas über einer Stunde konnte Entwarnung gegeben werden, wie die Landespolizeidirektion am Donnerstag mitteilte.

16 statt 18: Zeugin gab falsches Alter an

Bei der Anzeigenden handelt es sich nicht um eine 18-Jährige, sondern um eine 16-Jährige aus Graz. Sie hatte beim Notruf falsche Daten zu ihrer Person angegeben. Bei den Videoauswertungen, die zusammen mit ihr durchgeführt wurden, konnte ein Mann, auf den ihre Beschreibung zutraf, festgestellt werden. Eine Polizeistreife hatte bereits gestern bei der Durchsuchung des Einkaufszentrums den Mann kontrolliert. Es konnte keine Waffen bei ihm aufgefunden werden.

Nach Ausforschung der Daten des Mannes stimmte der 41-Jährige aus Graz einer freiwilligen Nachschau in seiner Wohnung zu, auch dort fanden sich weder Waffen noch Munition. Die junge Zeugin hatte ursprünglich von zwei Männern gesprochen, die sie im Shoppingcenter gesehen haben wollte - ein Mann mit Faustfeuerwaffe und einer mit einer Langwaffe.

Aufgrund der divergierenden Angaben der 16-Jährigen seien weitere Ermittlungen erforderlich, sagte eine Polizeisprecherin. Die Polizeieinsätze am Mittwochnachmittag in Wien und jener im Grazer Murpark seien in keinem Zusammenhang gestanden, hieß es. Für den Fall, dass es sich bei der Alarmierung um einen "Scherzanruf" gehandelt hat, könnte die junge Frau zur Verantwortung gezogen werden, wie es seitens der Polizei hieß. Dies würde unter Umständen auch die Kosten des Einsatzes von rund 60 Beamten betreffen.

(APA)

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