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Immobilienverkäufe sind 2022 um ein Zehntel eingebrochen

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Re/Max: Der verbücherte Verkaufswert lag im Vorjahr bei bei knapp 44 Milliarden Euro. Zinshäuser und Seeliegenschaften entwickelten sich gegen den allgemeinen Trend und legten wertmäßig deutlich zu.

Steigende Zinsen, strengere Kreditvergaberichtlinien, die hohe Inflation und allgemeine Verunsicherung haben im vergangenen Jahr zu einem Einbruch der Immobilienverkäufe um ein Zehntel geführt. Trotz Mengenrückgangs stieg der verbücherte Verkaufswert in Summe um 1,9 Prozent auf 44 Mrd. Euro, was insbesondere auf Zinshäuser und See-Liegenschaften zurückzuführen war, die gegen den Trend wertmäßig deutlich zulegten, zeigt eine Analyse des Immobilienvermittlers Re/Max.

Das wirtschaftliche und politische Umfeld habe vor allem ab der zweiten Jahreshälfte 2022 zu einer spürbar niedrigeren Nachfrage, einem deutlich höheren Angebot und zu einem Abflachen der Preiskurve geführt. Aufgrund der derzeit vorherrschenden Rahmenbedingungen sei auch im Jahr 2023 mit einem weiteren Rückgang bei den Immobilienverkäufen zu rechnen, sagte Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Österreich, am Mittwoch laut einer Aussendung.

2022 sind die Verkäufe auf breiter Front zurückgegangen und betrafen Wohnungen, Grundstücke, Gebäude und Pkw-Abstellplätze ebenso wie Einfamilienhäuser, Dachgeschoßwohnungen und Hausanteile. Auch bei den Verkaufswerten ging es nach unten - mit Ausnahme von Zinshäusern, Gebäuden am See, Waldstücken und Reihenhäusern.

Hohe Dynamik in Kärnten

"Der Immobilienverbücherungswert ist zuletzt 2013 geschrumpft, seither immer gestiegen, durchschnittlich um 2,65 Mrd. Euro pro Jahr", so die Remax-Experten. Der geringste Zuwachs wurde von 2019 auf 2020 verzeichnet, nämlich um 801 Mio. Euro, der höchste im Jahr darauf mit 8,03 Mrd. Euro.

Info zur Analyse

Die Verkäufe sind in allen Bundesländern eingebrochen, am wenigsten in Salzburg (-4 Prozent), am stärksten in Vorarlberg (-14 Prozent). Wertmäßig gab es in Kärnten die höchste Dynamik mit einem Plus von rund 8 Prozent. In Tirol ist der Handelswert der neu verbücherten Immobilien um fast 7 Prozent zurückgegangen. Am schwersten wiegt der Wiener Immobilienmarkt, wo der Gesamttransaktionswert im abgelaufenen Jahr um fast 5 Prozent auf 13,30 Mrd. Euro gestiegen ist.Re/Max erfasst für seine Erhebung alle Kaufverträge im öffentlich zugänglichen amtlichen Grundbuch und ergänzt diese um historisch erfasste Nutzwertgutachten, Flächenwidmungs- und Gebäudeinformationen aus dem Grundstücksverzeichnis sowie Daten aus Immobilieninseraten.

Stärkste Landbezirke nach der Anzahl der Verkäufe waren im Vorjahr Salzburg-Umgebung (3.551 Stück.), Graz-Umgebung (3.002 Stück) und Baden (2.803 Stück), nach Verkaufswert Kitzbühel (1,294 Mrd. Euro), Mödling (964 Mio. Euro) und Salzburg-Umgebung (964 Mio. Euro). Top-Bezirke in Wien nach Verkaufswert waren Donaustadt (1,758 Mrd. Euro), Döbling (919 Mio. Euro) und Leopoldstadt (908 Mio. Euro), nach der Anzahl der Verkäufe Donaustadt (3596 Stück), Penzing (2089 Stück) und Favoriten (1863 Stück).

(APA/red.)

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