Luftfahrt

Zähes Ringen um neuen Kollektivvertrag bei Austrian Airlines

Austrian Airlines
Austrian Airlines(c) Reuters
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Das AUA-Bodenpersonal fordert nicht nur den Inflationsausgleich, sondern einen realen Lohnzuwachs. Beide Seiten betonen das gute Verhandlungsklima.

Kommenden Dienstag findet die nächste Runde im zähen Ringen um einen neuen Kollektivvertrag (KV) für das Bordpersonal der Austrian Airlines (AUA) statt. Um 10:30 Uhr werden sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter zur nächsten Verhandlungsrunde zusammensetzen. Bei den Gesprächen am vergangenen Dienstagabend gab es zwar keine Einigung. "Aber das Gesprächsklima war deutlich besser als in den vorherigen Runden", merkte Yvonne Heuber von der Gewerkschaft Vida an.

"Die Gespräche waren konstruktiv", ergänzte der Vida-Vorsitzende des Fachbereiches Luftfahrt, Daniel Liebhart. "Wir hoffen nur, dass uns die Arbeitgeber nicht in einen Arbeitskampf zwingen." Zuletzt hatte der Betriebsrat Bord am 7. März zu einer Betriebsversammlung aufgerufen, an der sich 1200 Mitarbeiter beteiligten. Die Versammlung wurde für einen Warnstreik unterbrochen - und anschließend offiziell wieder aufgenommen, um sie jederzeit fortsetzen zu können.

„Wir fordern einen realen Lohnzuwachs“ 

Die Forderung des AUA-Bordpersonals: "Wir fordern nicht nur den Inflationsausgleich, sondern einen realen Lohnzuwachs", ergänzte Liebhart. Dazu zähle auch ein Bonus, wie ihn die Führungskräfte für das Geschäftsjahr 2022 erhalten haben, sagte Liebhart. Dieser Bonus trug neben dem Rekordergebnis im dritten Quartal wohl auch zu den Unstimmigkeiten zwischen der AUA und dem AUA-Betriebsrat für das Bordpersonal bei. Letztlich sei es dem Personal zu verdanken, dass die Flüge bei der AUA weitgehend störungsfrei durchgeführt wurden, so Liebhart. Daher gebühre diesen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ebenfalls eine Prämie.

Dabei gab es bei den Kollektivvertragsverhandlungen im vergangenen Oktober bereits eine Einigung, die eine Erhöhung um 7 Prozent vorsah. Die AUA besserte nach den Forderungen des Bordpersonals ihr Angebot zweimal nach. So stimmte sie einem vorzeitigen Ende des Sparpaketes zu, das einen 15-prozentigen Gehaltsverzicht vorgesehen hatte. Weiters gab einen Inflationsausgleich von bis zu 3000 Euro sowie einzelne Erleichterungen - aus Sicht der Arbeitnehmervertreter jedoch zu wenig. Der Teuerungsausgleich dürfe nicht mit einer Prämie verwechselt werden. Und dass das in der Krise vereinbarte Sparpaket vorzeitig beendet worden sei, dürfe nicht mit den KV-Verhandlungen vermischt werden, merkte der Betriebsrat weiters an.

(APA)

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