Immobilien

Kreditkosten verdoppelt

Studie zeigt, dass die höheren Leitzinsen selbst für Europas beste Gebäude zur Belastung werden.

Frankfurt. Die rapiden Erhöhungen der Leitzinsen sind für die Immobilienwirtschaft zum Problem geworden. Selbst für die Beleihung der besten Gebäude verdoppelten sich die Kreditkosten binnen Jahresfrist. Die Gesamtzinsen für moderne, voll vermietete Immobilien in Europas wichtigsten Städten liegen inzwischen bei vier bis sechs Prozent, wie die erste Studie dieser Art der Bayes Business School ergab. Vor einem Jahr seien es noch rund zwei bis drei Prozent gewesen, hieß es.

Große Finanzierungslücke

Die Zinserhöhungen zur Inflationsbekämpfung brachten den jahrzehntelangen Boom auf den europäischen Immobilienmärkten, der durch billiges Geld angeheizt wurde, zum Stillstand. Die Bewertungen begannen zu fallen, die meisten Analysten erwarten weitere Probleme. Vor diesem Hintergrund reduzierten Banken ihre Kreditvergabebereitschaft. Für Kreditnehmer mit fälligen Krediten entstand so eine große Finanzierungslücke.

Für den europäischen Immobilienmarkt „ist das Niveau der Finanzierungszinsen nicht haltbar, es drückt die Immobilienwerte nach unten oder lässt Vermögenswerte und Kreditnehmer auf der Strecke“, konstatiert Nicole Lux, Senior Research Fellow an der Bayes Business School.

Bei der Vergabe von Immobiliendarlehen seien die deutschen Banken in Europa die aggressivsten, so die Studie. Sie reichten Kredite von bis zu 80 Prozent des Gebäudewerts aus. Auf anderen europäischen Märkten seien es nur 60 Prozent. (Bloomberg)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.03.2023)

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