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First Citizens übernimmt insolvente Silicon Valley Bank

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Die First Citizens Bank übernimmt die zusammengebrochene SVB. Deren Filialen öffnen am Montag unter dem Namen „First Citizens" und Kunden der SVB würden "automatisch" zu Kunden der neuen Bank.

Das US-Finanzinstitut First Citizens Bank übernimmt die insolvente Silicon Valley Bank (SVB). Wie der Bundeseinlagensicherungsfonds FDIC in der Nacht zum Montag mitteilte, kauft die Bank sämtliche Einlagen und Kredite der geschlossenen Bank. Wie der US-Einlagensicherungsfonds FDIC am Montag mitteilte, übernimmt First Citizens Vermögenswerte von 110 Milliarden Dollar, Einlagen von 56 Milliarden und ein Kreditbuch von 72 Milliarden mit einem Abschlag von 16,5 Milliarden Dollar.

Als Teil des Deals bekommt der FDIC Wertsteigerungsrechte von First-Citizens-Aktien im Wert von bis zu 500 Millionen Dollar. Die FDIC rechnet für sich selbst mit einem Verlust von etwa 20 Milliarden Dollar durch die Transaktion. Die genaue Summe werde feststehen, sobald die Konkursverwaltung beendet sei.

Die Ruhe vor dem nächsten Sturm?

Die 17 Filialen der SVB sollen am Montag unter dem Namen First Citizens öffnen und Kunden der SVB würden "automatisch" zu Kunden der neuen Bank, hieß es weiter. Für die Sicherung der Einlagen bleibt weiterhin der FDIC verantwortlich. "Das größere Problem ist, die Einlagen aller anderen (regionalen) Banken zu garantieren", sagte IG-Markets-Analyst Tony Sycamore. Es sei ein wenig wie die Ruhe vor dem nächsten Sturm. 

Die SVB war nach Vermögen die 16. größte Bank der USA und ein wichtiger Geldgeber vor allem für Start-ups. Am 10. März hatte die kalifornische Bankenaufsicht die Silicon Valley Bank geschlossen und dem US-Einlagensicherungsfonds FDIC unterstellt. Der stets steigende Liquiditätsverbrauch ihrer Kunden aus dem Startup-Bereich drückte schnell die Einlagen der Bank. Um den Liquiditätsbedarf abzudecken, verkaufte das Institut ein Anleihenportfolio mit einem Verlust von 1,8 Milliarden Dollar - etwa so viel wie der Nettogewinn der Finanzgruppe 2021. Der SVB-Kollaps ist die größte Bankenpleite in den USA seit der Finanzkrise 2008 und sorgte für erhebliche Turbulenzen im Bankensektor und an den Börsen - auch in Europa.

Erst waren in den USA zwei mittelgroße Banken kollabiert und verstaatlicht worden, dann traf das Misstrauen der Anleger eine Reihe kleinerer und mittelgroßer Finanzhäuser des Landes. Ein Domino-Effekt, der auch jenseits des Atlantiks angekommen ist.

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(APA/Reuters)

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