Rückkehr

Das Brasilien-Comeback des Jair Bolsonaro - aber Oppositionsführer will er nicht sein

Jair Bolsonaro winkt seinen Anhängern in Brasilia von einem Fenster seiner Parteizentrale aus zu.
Jair Bolsonaro winkt seinen Anhängern in Brasilia von einem Fenster seiner Parteizentrale aus zu.APA/AFP/EVARISTO SA
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Der Ex-Präsident will nach seiner Rückkehr nach Brasilien mit seiner Partei zusammenarbeiten, indem er durch das Land reist und mit Anhängern spricht.

Der brasilianische Ex-Präsident Jair Bolsonaro ist nach drei Monaten Aufenthalt in den USA wieder in Brasilien. Bolsonaro kam am Donnerstag am Flughafen der Hauptstadt Brasília an, wie der Sender "CNN Brasil" berichtete. Entgegen den Erwartungen wurde der 68-Jährige nicht von Tausenden Anhängern, sondern nur von einer kleineren Gruppe begrüßt, wie auf Fotos und Videos zu sehen war.

Es wurde erwartet, dass der rechte Ex-Präsident sich direkt zum Sitz seiner Liberalen Partei begibt. Die Sicherheitsmaßnahmen in der brasilianischen Hauptstadt waren aus Angst vor gewalttätigen Demonstrationen verschärft worden.

Bolsonaro will in seiner Heimat eigenen Angaben zufolge nicht Oppositionsführer werden. Er werde aber mit seiner Partei zusammenarbeiten und sich für sie engagieren, sagte Bolsonaro dem Sender "CNN Brasil" vor seiner geplanten Rückkehr. So wolle er etwa durch Brasilien reisen und mit Anhängern sprechen.

Nach Wahlniederlage in die USA gereist

Der rechte Bolsonaro war in der Stichwahl um das Präsidentenamt im Oktober 2022 dem Linkspolitiker Luiz Inácio Lula da Silva unterlegen. Zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit an Neujahr flog Bolsonaro mit seiner Familie in die USA, wo er sich seitdem aufhielt. Medienberichten zufolge beantragte er ein sechsmonatiges Touristenvisum.

Am 8. Jänner hatten Anhänger Bolsonaros, die den Wahlsieg Lulas nicht anerkennen wollten, Kongress, Regierungssitz und Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Das Oberste Gericht mit Sitz in der Hauptstadt untersucht unter anderem die "geistige Urheberschaft" und die Rolle Bolsonaros.

Der Ex-Staatschef ist Teil mehrerer Ermittlungen, die zu Haftstrafen führen, Bolsonaro mit Blick auf die Präsidentschaftswahlen in Brasilien 2026 auf jeden Fall unwählbar machen können.

(APA/dpa)

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