Auch in Melbourne endete der GP im Zweifel am Rennleiter. Ist gar zu viel US-Entertainment im Spiel, überholt Netflix die Realität?
Melbourne. Rote Flaggen, Wartezeiten, Proteste, Neustarts – und wieder eine Zieldurchfahrt (quasi) mit Safety Car: Der Formel-1-GP von Australien zeigte erneut, wie monoton diese Rennserie ist. Es gewann einmal mehr Max Verstappen, der Niederländer fährt mit RB Racing, das den besten Rennwagen stellt, allen davon. Und einmal mehr zeigte sich, dass FIA-Rennleiter zur Konfusion neigen.
„Ich bin generell dafür, gute Unterhaltung zu bieten. Aber das Regelwerk des Sports ist die Schlüssel-DNA“, stellte Mercedes-Teamchef Toto Wolff fest. Der Rennstall des Wieners ist seit dem bis dato umstrittenen WM-Ausgang 2021 in Abu Dhabi mit unklaren Entscheidungsfindungen und falschen Umsetzungen vertraut, in Melbourne verstand aber gar keiner mehr diese PS-Welt. Vor allem die zweite rote Flagge löste Unverständnis aus: Nach dem Unfall des Haas-Fahrers Kevin Magnussen ging man in einer Safety-Car-Phase dazu über, erneut zu unterbrechen. Nach dem Start folgte der dritte Abbruch, zu einem extrem hohen Preis nach gehörigem Materialschaden (Alpine-Doppel-Aus, etc.) Freilich mit einer ereignislosen, vom Safety Car geführten Zieldurchfahrt.