Notenbank-Bericht

Tankan-Bericht: Bankenturbulenzen belasten Stimmung in Japans Wirtschaft

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Stimmung der großen Produzenten des Landes verschlechtert sich auf den tiefsten Stand seit über zwei Jahren, wie aus dem vierteljährlichen Bericht der Bank of Japan hervorgeht.

Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich in den drei Monaten bis März zum fünften Mal in Folge auf den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren verschlechtert. Der Gesamtindex für die Stimmung der großen Hersteller lag bei plus 1,0 gegenüber plus sieben im Dezember und blieb damit unter der mittleren Marktprognose von Reuters-Analysten von plus drei, wie am Montag aus dem vierteljährlichen Tankan-Bericht der Bank of Japan (BoJ) hervorgeht.

Die Sorgen um das Bankensystem nach den Pleiten in den USA und der Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse verstärkten demnach die Unsicherheit über das nachlassende globale Wachstum, das bereits die Aussichten für die exportabhängige Wirtschaft eintrübt.

Die Unternehmen erwarten laut dem Bericht, dass die Inflation in den kommenden Jahren weiter über dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank liegen wird. Sie rechnen in einem Jahr mit 2,8 Prozent, in drei Jahren mit 2,3 Prozent und in fünf Jahren mit 2,1 Prozent.

Knapp an Rezession vorbeigeschrammt

Japans Wirtschaft ist Ende 2022 nur knapp an einer Rezession vorbeigeschrammt. Analysten gehen davon aus, dass der Aufschwung heuer im ersten Quartal bescheiden ausgefallen ist, da das langsame Lohnwachstum und die steigenden Lebenshaltungskosten den Konsum beeinträchtigen. Viele große Unternehmen haben in den Tarifverhandlungen mit den Gewerkschaften im Frühjahr kräftige Lohnerhöhungen zugesagt. Dies schürt bei den politischen Entscheidungsträgern die Hoffnung, dass sich der Konsum erholen und den erwarteten Rückgang der Exporte auffangen wird.

Der Tankan-Bericht zählt zu den Schlüsseldaten, die die japanische Notenbank bei der Erstellung neuer vierteljährlicher Wachstums- und Inflationsschätzungen auf ihrer nächsten Sitzung am 27. und 28. April - der ersten unter dem Vorsitz des neuen Zentralbankpräsidenten Kazuo Ueda - prüfen wird.

(APA)

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