Psychologie

Warum man nie so alt ist, wie man sich fühlt

Für immer jung: Die frühere „Blondie“-Sängerin Debbie Harry, heute 77, hier gemalt von Andy Warhol.
Für immer jung: Die frühere „Blondie“-Sängerin Debbie Harry, heute 77, hier gemalt von Andy Warhol.(c) APA / Elliott Franks / Eyevine / picturedesk
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Ältere fühlen sich mental meist jünger, als sie sind, und Jugendliche älter. Aber wieso? Wie sehr? Und gilt es überall?

Kennen Sie das? Sie gehen auf ein Klassentreffen und freuen sich klammheimlich, dass Sie sich mehr an juvenilem Elan bewahrt haben als ihre früheren Schulkollegen. Dann seien Sie gewarnt: Eben diese Kollegen denken sich vermutlich dasselbe über Sie, mit umgekehrten Vorzeichen. Schmerzlich bekannt ist vielen über 40 eine andere Standardsituation – der Blick in den Spiegel, gefolgt vom Gedanken: Das bin doch nicht ich! In beiden Fällen zeigt sich eine Diskrepanz zwischen Lebensalter und subjektivem Alter. Der Volksmund kennt sie, in der Wendung „Man ist so alt, wie man sich fühlt“. Im rein körperlichen Sinn ist das fast trivial: Wenn sich jemand als fitter empfindet, als sein Geburtsdatum vermuten lässt, spricht das für robuste Gesundheit und längere Lebenserwartung. Viel spannender und auch ein wenig rätselhaft ist das Phänomen aus psychologischer Sicht: Warum fühlen sich so viele „im Kopf“ nicht so alt, wie sie tatsächlich sind?

Lange hatte die Forschung dabei nur die Angegrauten im Blick, und simpel vermutet: Sie verleugnen ihr Alter vor sich selbst, weil der Jugendkult unserer Zeit sie dazu drängt. Je älter sie werden, umso trotziger wehren sie sich – die Differenz aus echten und gefühlten Lebensjahren nimmt zu.

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