Raumfahrt

Im Landeanflug: Erste private Mission soll auf dem Mond aufsetzen

Das japanische Raumfahrtunternehmen ispace veröffentlichte ein Foto, das die Bordkamera des Landers aus einer Höhe von etwa 100 Kilometern am 15. April aufgenommen hat.
Das japanische Raumfahrtunternehmen ispace veröffentlichte ein Foto, das die Bordkamera des Landers aus einer Höhe von etwa 100 Kilometern am 15. April aufgenommen hat.(c) ispace
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Der japanischer Mondlander „Hakuto-R“ soll am Dienstag auf der Mondoberfläche aufsetzen. Gelingt die Mission, wäre es die erste weltweite geglückte private Mondmission.

Der kommerzielle japanische Mondlander "Hakuto-R" steht kurz vor dem Ziel. Er werde voraussichtlich am Dienstag (25. April) auf dem Erdtrabanten landen, kündigte das japanische Raumfahrtunternehmen ispace an. Bei Erfolg wäre es die weltweit erste private Mondmission. Eine Falcon 9-Rakete der US-Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk war im Dezember vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida abgehoben und hatte "Hakuto-R" auf den Weg zum Mond gebracht.

"Ich freue mich darauf, diesen historischen Tag mitzuerleben, der den Beginn einer neuen Ära kommerzieller Mondmissionen markiert", erklärte Takeshi Hakamada, Gründer und Chef von Ispace, vor zwei Wochen in einer Pressemitteilung. Wenn die Mission wie geplant verläuft, wird der Lander am 25. April gegen 18.40 Uhr (MESZ) sanft in einem Gebiet namens Atlas-Krater aufsetzen. Um weniger Treibstoff mit sich zu führen, hatte die Landefähre eine längere, energieeffiziente Route zum Mond genommen, bei der die Schwerkraft von Erde und Sonne zum Antrieb genutzt wurde. Im vergangenen Monat erreichte die Sonde die Umlaufbahn des Mondes.

Tests in Deutschland

"Hakuto-R" war im deutschen Ottobrunn bei München getestet worden. Der 2,3 Meter hohe und bei ausgefahrenen Landebeinen 2,6 Meter breite Lander führt internationale Fracht an Bord, darunter einen kleinen Rover der Vereinigten Arabischen Emirate und einen noch kleineren Zweiradroboter, der von der staatlichen japanischen Raumfahrtagentur Jaxa und dem japanischen Spielzeughersteller Tomy entwickelt wurde.

Zwei amerikanische Konkurrenten, die Firmen Astrobotic und Intuitive Machines, planen ebenfalls in Kürze eigene Mondmissionen. Bisher war es nur staatlichen Programmen gelungen, auf dem Mond zu landen.

Ispace plant zunächst für 2024 einen weiteren Mondlander mit einem eigenen Rover und will im Jahr 2025 einen großen Lander auf den Weg schicken. Ein Ziel der Firma ist das Geschäft mit dem Transport von Gütern zur Oberfläche des Monds. Hakamada hat jedoch noch eine andere Vision, für 2040: Eine kleine Stadt auf dem Mond namens "Moon Valley" mit 1000 Bewohnern samt Infrastruktur und Industrie, wie ein Video auf der Webseite der Firma zeigt. Jedes Jahr, so die Vision der Japaner, werde die Mondstadt rund 10.000 Besucherinnen und Besucher anlocken.

(APA/dpa)

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