CD-Kritik

Wie eine Sopranistin Jonas Kaufmann überflügeln kann

Warner Music
  • Drucken

Antonio Pappanos Gesamtaufnahme von Puccinis „Turandot“ prunkt mit dem gesuchtesten aller Tenöre als Calaf, der stimmgewaltigen Sondra Radvanovsky in der Titelpartie und Ermonela Jaho, die als Sklavin Liu Zugriffsrekorde verzeichnet. Was aber sind die besten Einspielungen dieser Oper?

Da ist einmal Maestro Antonio Pappano am Pult von Chor und Orchester der Accademia di Santa Cecilia in Rom: Ihm gelang eine wirklich respektable Interpretationen von Puccinis letzter Oper „Turandot“. Wobei man in Sachen Vollendung des fragmentarisch hinterlassenen dritten Akts keine Experimente wagte, sondern sich auf Franco Alfanos seit den Tagen der Uraufführungsserie in Mailand bewährte Fassung verließ. Sehr zu Recht, wie sich zeigt. Dank Pappanos engagiertem Zugriff erweist sich die Tauglichkeit von Alfanos Partitur: Sie rundet die Oper glaubwürdig ab – für die schon von Puccini beklagte Fragwürdigkeit des Happy Ends kann Alfano nichts. Damit musste er leben, und das Publikum mit ihm.

Wie nun wieder zu hören ist, lässt es sich damit auch recht gut leben. Eingebunden in Puccinis Klangsinnlichkeit mit all ihren modernistischen Aspekten und koloristischen Farbspielen ist eine illustre Sängerbesetzung, die kostspielig für die Produzenten gewesen sein muss. Am meisten Lob erntete von den ersten Rezensenten die Interpretin der Sklavin Liu, seit jeher die Sympathieträgerin der Handlung: Ermonela Jaho singt beseelt, aber doch mit einem Vibrato, das die Geschmeidigkeit der Melodieführung immer wieder ein wenig beeinträchtigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.