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Trump und andere Republikaner nutzen Waffenlobbytreffen für Wahlkampf

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US-POLITICS-GUNS-NRA-CONVENTIONAPA/AFP/ALEX WROBLEWSKI
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Ex-US-Präsident Donald Trump bezeichnete bei der Jahresversammlung der Schusswaffenlobby-Organisation seine politischen Gegner als "Kommunisten“. Die Lösung für die Amokläufe seien nicht striktere Waffengesetze, sondern mehr Waffen an Schulen.

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump und andere prominente Republikaner haben die Jahresversammlung der Schusswaffenlobby-Organisation National Rifle Association (NRA) zu Wahlkampfauftritten genutzt. Trump, der 2024 wieder ins Weiße Haus einziehen will, wetterte in seiner Rede am Freitagabend (Ortszeit) in gewohnter Manier gegen die Regierung seines demokratischen Amtsnachfolgers Joe Biden.

Der 76-Jährige bezeichnete seine politischen Gegner als Kommunisten, die die USA und ihn persönlich mit allen Mitteln zerstören wollten. Als Beispiel nannte er die diversen Rechtsstreitigkeiten, in die er verwickelt worden sei.

Trumps ehemaliger Vize, Mike Pence, trat bei der Veranstaltung in seinem Heimat-Bundesstaat Indiana ebenfalls auf. Während Trump von der Menge gefeiert wurde, begrüßten einige Zuschauer Pence mit Buh-Rufen. Dem einstigen Stellvertreter werden ebenfalls Ambitionen auf die Präsidentschaft nachgesagt, bisher hat er allerdings keine Bewerbung für eine Kandidatur verkündet. Von anderen prominenten Republikanern wie der ehemaligen US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, und dem Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, wurden bei der Konferenz Videobotschaften abgespielt.

Trump für mehr Waffen an Schulen

Trump und Pence äußerten sich bei der Veranstaltung auch zu den jüngsten Amokläufen in den US-Städten Nashville und Louisville, bei denen insgesamt mehr als ein Dutzend Menschen getötet wurden, darunter auch die Täter. Schuld an den Gewalttaten sei nicht die große Zahl an Feuerwaffen in den USA, sondern der Geisteszustand der Schützen, wiederholten die Redner das bekannte Argument der Waffenlobby. Die Lösung seien demnach nicht striktere Waffengesetze, wie sie Biden seit langem fordert, sondern mehr Waffen an Schulen, damit sich Lehrer und Sicherheitspersonal besser verteidigen könnten.

In den USA ist tödliche Gewalt mit Schusswaffen, die dort leicht zu kaufen sind, an der Tagesordnung. Die Gesundheitsbehörde CDC führt in einer Statistik für das Jahr 2020 landesweit 45 222 Schusswaffentote auf. Mehr als die Hälfte davon waren Selbstmorde.

Die NRA ist der mächtigste Waffenlobbyverband der USA. Vor allem republikanische Politiker bemühen sich regelmäßig um die Unterstützung der NRA, die auch eine Bewertung für Amtsinhaber und Kandidaten abgibt, die sich aus der Waffenfreundlichkeit ihrer öffentlichen Aussagen und ihres Abstimmungsverhaltens ergibt.

(APA/dpa)

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