Ein neuseeländischer Pilot wird seit Anfang Februar als Geisel von Rebellen in der indonesischen Provinz Papua festgehalten. Sie fordern die Unabhängigkeit von Indonesien. Eine Befreiungsaktion der Armee ist gescheitert.
Seit rund zehn Wochen wird der neuseeländische Pilot Philip Mehrtens im Dschungel der indonesischen Provinz Papua festgehalten. Der 37-jährige Pilot der lokalen indonesischen Fluglinie Susi Air kam von seinem letzten Auftrag, fünf Passagiere im abgelegenen Distrikt Nduga abzusetzen, nicht mehr zurück. Rebellen der West Papua National Liberation Army (TPNPB) halten den Neuseeländer gefangen, um ihren Forderungen nach Unabhängigkeit von der Zentralregierung in Jakarta Nachdruck zu verleihen.
Eine Befreiungsaktion der indonesischen Armee ist am Samstag gescheitert: 36 Soldaten seien in den Hinterhalt der Rebellen geraten, musste ein Armeesprecher bei einer Pressekonferenz am Wochenende zugeben. Mindestens sechs Soldaten dürften getötet worden sein, neun Soldaten wurden von den Rebellen gefangen genommen, über den Verbleib der übrigen 21 Männer wisse man derzeit noch nichts. Armee-Einheiten seien derzeit nicht nur auf der Suche nach dem Piloten, sondern auch nach 30 Soldaten. Starker Regen, dichter Nebel und fehlende Kommunikationsmöglichkeiten würden die Operation erschweren, so der Sprecher. Nun wolle man mit „maximaler Härte“ gegen die Rebellengruppe vorgehen.