In Österreich gab es laut ÖBB kaum Kunden, die vergeblich Ihren Zug gesucht haben. Auch an deutschen Flughäfen wird gestreikt, im Laufe des Tages soll sich die Lage normalisieren.
Trotz Streiks bei der Deutschen Bahn ist die Lage an den Bahnhöfen in Deutschland und Österreich am Freitagvormittag ruhig. Die Passagiere haben sich offenbar gut auf die Zugausfälle eingestellt. In Österreich gab es kaum Kunden, die vergeblich Ihren Zug gesucht haben, so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder. Zusätzlich fallen wegen Streiks an einigen deutschen Flughäfen auch Flugverbindungen von Österreich nach Köln, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart aus.
"Die Bahnhöfe sind fast leer", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn am Freitagmorgen in Berlin. Im Laufe des Nachmittags sollte sich der Deutschland-Verkehr normalisieren. Bis 11.00 Uhr am Vormittag hat die deutsche Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft bundesweit im Regional- und Fernverkehr zum Warnstreik aufgerufen. Der Zugverkehr in Deutschland steht deshalb seit den frühen Morgenstunden weitgehend still. Die Bahn geht davon aus, dass sie danach im Regional- und S-Bahnverkehr "sehr schnell wieder in den Tritt kommt", wie der Sprecher sagte. "Im Fernverkehr dauert das länger". Ab 13.00 Uhr will die Deutsche Bahn ICE- und Intercity-Züge nach und nach wieder einsetzen. Die Auswirkungen seien noch bis in die Abendstunden hinein deutlich zu spüren. Vom Ausstand betroffen ist laut Online-Mitteilung der Bahn auch der Schienengüterverkehr, an den Rangierbahnhöfen bildeten sich demnach Staus.
Auswirkungen blieben diesmal überschaubar
In Österreich wurde der Streik unterdessen von ÖBB und Fahrgästen gelassen abgewickelt. Am Innsbrucker Hauptbahnhof herrschte routinemäßiges Treiben. Lautsprecherdurchsagen und gelb hinterlegte Informationen auf den Anzeigetafeln machten auf die wenigen, grenzüberschreitenden Zugausfälle aufmerksam, zeigte sich bei einem Lokalaugenschein. Laut ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair hat der Streik deutlich weniger Auswirkungen als jener vor einigen Wochen.
In Salzburg kann im Nahverkehr die S-Bahn nicht wie gewohnt bis Freilassing fahren, in Summe fallen 19 Züge aus. Die ÖBB haben daher zwischen den Bahnhöfen Salzburg-Taxham und Freilassing einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. "Das funktioniert einwandfrei, die Fahrgäste waren schon vorab gut informiert", sagte ÖBB-Sprecher Klaus Baumgartner. Der Ersatzverkehr wird auch nach dem offiziellen Streikende um 11.00 Uhr noch eine Zeit lang weitergeführt, weil nicht davon auszugehen sei, dass sofort wieder alle Verbindungen fahrplanmäßig funktionieren.
Verkehr soll sich im Laufe des Tages normalisieren
Insgesamt gehen die ÖBB davon aus, dass sich der Verkehr von und nach Deutschland im Laufe des Nachmittags wieder normalisieren wird. Ab Wien rollen die ersten Züge Richtung Deutschland um 10.28 Uhr (München) bzw. 11.13 Uhr (Nürnberg). Pünktlich um 11 Uhr an der Grenze zu stehen wäre nicht hilfreich, da auch die Deutsche Bahn den Verkehr ab Streikende um 11 Uhr erst langsam wieder hochfährt und danach erst schrittweise die Züge wieder übernehmen kann, so ÖBB-Sprecher Bernhard Rieder. Alle, die Richtung Deutschland reisen wollen, können sich über die Details ihrer Zugverbindung über die Homepage am Laufenden halten.
36 Flüge in Wien betroffen
Abgesehen vom Bahnstreik waren auch Flugverbindungen zwischen Österreich und Deutschland aufgrund eines Streiks an vier deutschen Flughäfen beeinträchtigt. In Wien sind heute 36 von 68 Verbindungen mit diesen Destinationen ausgefallen. Im Detail ist Hamburg mit neun Ausfällen, Düsseldorf mit sieben, Köln mit zehn, Stuttgart mit sechs und Mailand mit vier Ausfällen betroffen. Von insgesamt geplanten 600 Flügen würden damit 36 ausfallen, vergleicht der Flughafen Wien.
Auch am Flughafen Salzburg waren die Auswirkungen des Streiks überschaubar. Von den drei deutschen Flughäfen wurde heute nur Düsseldorf angeflogen, die Flüge nach Köln und Hamburg fielen aus. Auch die drei Rückflüge seien annulliert, so Flughafensprecher Alexander Klaus auf Anfrage. Auch in Graz fallen die Flüge von und nach Düsseldorf sowie Stuttgart aus. Die Flughäfen Innsbruck und Klagenfurt sind mangels Flügen an die bestreikten Destinationen nicht betroffen.
(APA)