Forschungsfrage

Warum sind Zecken gefährlicher als Gelsen?

Klein, gefährlich und kein Insekt: die Zecke.
Klein, gefährlich und kein Insekt: die Zecke.(c) dpa-Zentralbild/Patrick Pleul
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Die kleinen Spinnentiere tragen viele Krankheitserreger in sich. Zecken verändern unser Immunsystem, sodass Krankheiten leichter auftreten.

Jeden Frühling hört man die Frage: „Wird heuer ein starkes Zeckenjahr?“ Wie immer antworten Biologen oder Parasitologinnen, dass man dies schwer voraussagen kann. Alles hängt vom Wetter und von der Region ab. Milde Winter fördern z. B. einen frühen Start in die Zeckensaison. Ab fünf bis acht Grad krabbeln die Spinnentiere (Zecken sind wie Spinnen keine Insekten!) durchs Gras. Am frühesten bemerken Hunde- und Katzenbesitzer die blutsaugenden Parasiten. Uns werden die Zecken dann lästig, wenn leichte Kleidung den Zugang zu weichen Hautstellen erleichtert. Eine „Presse“-Leserin fragte nun, warum ein Zeckenstich gefährlicher als zum Beispiel ein Gelsenstich sei.

Die Antwort darauf kam erst kürzlich ans Licht. Ein großes Team aus der Med-Uni Wien und dem Forschungszentrum für Molekulare Medizin der ÖAW (Cemm) publizierte im Journal of Clinical Investigation im September 2022, dass die Zecken selbst mitspielen, wenn Krankheitserreger aus ihrem Inneren in das der Gebissenen wandern. Die Gruppe um Johanna Strobl und Georg Stary von der Universitätsklinik für Dermatologie hat gezeigt, dass der Speichel von Zecken die Abwehrfunktion der Haut hemmt und das Risiko für Erkrankungen wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) erhöht.

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