Angriff auf Flughafen

Tote und Verletzte bei Jihadisten-Angriff in Mali

Bei dem Angriff seien neun Zivilisten getötet und 61 weitere verletzt worden. Ziel sei womöglich ein Lager von russischen Wagner-Söldnern im westafrikanischen Land gewesen.

Im Kampf gegen Jihadisten im westafrikanischen Mali hat es am Samstag erneut Tote und Verletzte gegeben. Bei dem Angriff von Jihadisten auf einen Flughafen und einen angrenzenden Militärstützpunkt im Zentrum des Landes seien neun Zivilisten getötet und 61 weitere verletzt worden, teilte die Regionalregierung mit. Außerdem sei "bedeutender Sachschaden" entstanden.

Augenzeugen schilderten der Nachrichtenagentur AFP, zunächst seien vier laute Explosionen und dann Schüsse aus Automatikgewehren zu hören gewesen. In der Nähe des Flughafens sei Rauch aufgestiegen.

Von zwei gewählten Behördenvertretern und aus Diplomatenkreise hieß es, bei dem Ziel des Angriffs in der Nähe der Stadt Sévaré in der Region Mopti habe es sich um einen Stützpunkt russischer Soldaten gehandelt. Die in Mali herrschende Militärjunta hatte vergangenes Jahr nach eigenen Angaben begonnen, mit russischen "Militärausbildern" zusammenzuarbeiten. Kritikern zufolge handelt es sich um Mitglieder der berüchtigten russischen Söldnergruppe Wagner.

Angriff gegen "Lager der Russen und ihre Flugzeuge" gerichtet

Einer der gewählten Behördenvertreter sagte, der Angriff habe sich gegen "das Lager der Russen und ihre Flugzeuge" gerichtet. Der andere Behördenvertreter sagte, nach dem Angriff seien senegalesische Soldaten der UN-Blauhelmmission Minusma eingeschritten. Das vier Hektar große Minusma-Camp befindet sich in der Nähe des Flughafens in Sévaré und des malischen Armeestützpunkts, in dem die russischen Kämpfer untergebracht sind. Die Minusma wollte sich auf Anfrage nicht zu den Angaben äußern.

Aus Malis Hauptstadt Bamako wurde indes der Absturz eines Armeehubschraubers nach einem Einsatz gegen Jihadisten gemeldet. Nach dem Einsatz im Norden des Landes sei der Helikopter in einem Wohngebiet von Bamako abgestürzt, erklärte der Generalstab der Armee. In der Mitteilung war von "möglichen Opfern" die Rede.

Mali ist seit Jahren Schauplatz eines Aufstands islamistischer Extremisten, der 2012 im Norden des Landes begann und später auch auf die Nachbarländer Niger und Burkina Faso übergriff. Das westafrikanische Land wird inzwischen von einer Militärjunta unter General Assimi Goïta regiert, die eine engere Anbindung an Russland anstrebt und den Einsatz internationaler Truppen erschwert.

(APA)

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