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Europäische Firma an der Weltspitze

Street Style - Lisboa Fashion Week 'ModaLisboa' 2017
Street Style - Lisboa Fashion Week 'ModaLisboa' 2017Getty Images
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Der Luxuskonzern LVMH hat als erstes europäisches Unternehmen einen Börsenwert von 500 Milliarden Dollar erzielt und es auch in die Top Ten geschafft.

Lange Zeit war die Liste der zehn nach Börsenwert größten Unternehmen von den USA und China dominiert. Ersteres ist noch immer so: Acht der zehn weltgrößten Firmen haben ihren Sitz in den USA, eines in Saudiarabien – und eines in Europa, wie Bloomberg-Daten zeigen. Am Montag hat es der französische Luxusgüterkonzern LVMH mit Mode von Louis Vuitton oder Givenchy, Champagner von Moët & Chandon und Uhren von TAG Heuer und Hublot geschafft, einen Marktwert von 500 Milliarden Dollar zu erzielen, bevor er am Dienstag wieder leicht unter diese Grenze rutschte.

Die Nachfrage nach Luxus ist seit Jahren – von kleinen Dämpfern abgesehen – ungebrochen, auch der Corona-Knick konnte LVMH wenig anhaben, danach gab es einen starken Aufholeffekt.

Reichster Mann aus Frankreich

Allein seit Jahresbeginn hat das Papier schon wieder um 30 Prozent zugelegt und seinen Chef und Großaktionär Bernard Arnault zum reichsten Menschen der Welt gemacht: Der 74-jährige Franzose bringt es Bloomberg-Daten zufolge auf ein Vermögen von 212 Milliarden Dollar, Tesla-Chef Elon Musk liegt mit 164 Milliarden Dollar abgeschlagen auf Platz zwei. Der E-Autobauer Tesla, dessen Aktie im Vorjahr wegen des harten Konkurrenzkampfs und Preisdrucks stark eingebrochen ist, hat sich heuer deutlich erholt und liegt beim Börsenwert wieder ganz knapp vor LVMH auf Platz neun.

Auf Platz eins befindet unangefochten der iPhone-Hersteller Apple mit einer Marktkapitalisierung von 2,6 Billionen Dollar. Zum Vergleich: Alle Aktien der Welt zusammen sind etwas mehr als 100 Billionen Dollar wert, alles je geschürfte Gold Schätzungen zufolge zwölf Billionen. Auf mehr als zwei Bio. Dollar bringen es laut Bloomberg auch noch die Firmen Microsoft und der saudische Ölkonzern Saudi-Aramco. In Letzteren können Europäer aber nur sehr eingeschränkt investieren, auch wird nur ein sehr kleiner Teil der Aktien überhaupt an der Börse gehandelt.

Berkshire und Nvidia holen auf

Wer sich aber unbedingt Miteigentümer eines billionenschweren Unternehmens nennen will, kann sich dafür neben Apple oder Microsoft auch noch Papiere der Google-Mutter Alphabet oder des weltgrößten Einzelhändlers Amazon zulegen.

700 Milliarden Dollar ist Berkshire Hathaway, die Holding von Starinvestor Warren Buffett, wert (wer diese Aktie kauft, erhält auch eine große Apple-Position), gefolgt vom Prozessorendesigner Nvidia, der die Hardware für den Künstliche-Intelligenz-Boom liefert und einen Börsenwert von 668 Milliarden Dollar hat, sowie von Facebook-Mutter Meta mit 546 Milliarden Dollar: Den Mark-Zuckerberg-Konzern haben im Vorjahr schon viele abgeschrieben, heuer hat das Papier bis dato wieder um zwei Drittel zugelegt.

Seit Jahren erweisen sich die großen Tech-Konzerne als regelrechte Stehaufmännchen, die nach fast jedem Rückschlag wieder zurückkehren. Zumindest war das bis jetzt so. Das gilt auch für die Kryptowährung Bitcoin. Wäre sie ein Unternehmen, würde sie mit einem Marktwert von 530 Milliarden Dollar noch vor Tesla und LVMH liegen.

Dass Europa aufholt, zeigt indes auch ein Blick in die Liste der reichsten Menschen der Welt: Zu den zehn Reichsten zählen neben acht US-Amerikanern zwei Franzosen. Außer Bernard Arnault ist das noch L'Oréal-Erbin Françoise Bettencourt-Meyers, die einzige Person unter den Top Ten, die primär durch Erbschaft reich geworden ist, zugleich die reichste Frau.

Größtes chinesisches Unternehmen ist indes der Internetkonzern Tencent mit einem Börsenwert von umgerechnet 418 Milliarden Dollar. Tencent kommt knapp hinter dem taiwanesischen Chipfertiger TSMC zu liegen (420 Mrd. Dollar). Die nächstgrößten europäischen Unternehmen sind der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk und der Schweizer Nahrungsmittelhersteller Nestlé. Beide liegen bei einem Börsenwert von 300 bis 400 Mrd. Dollar.

Walmart hat größten Umsatz

Der Börsenwert ist der Preis einer Aktie multipliziert mit der Anzahl der Aktien eines Unternehmens. Beim Umsatz schaut die Reihung etwas anders aus, da liegen Walmart und Saudi-Aramco vorn, während Apple es nur auf Platz sieben bringt. Beim Gewinn wiederum liegt Apple auf Platz zwei hinter Saudi-Aramco.

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