Serie: Gefühlssache

Wie Rassismus Gefühle verzerrt

Warum leben von Rassismus Betroffene ihre Wut oft nicht aus? Amani Abuzahra analysiert in „Ein Ort namens Wut“ die Gefühle marginalisierter Menschen.

Die Wut gehörte einst ganz den cholerischen Familienvätern, tobenden Kleinkindern und randalierenden Teenagern, Randfiguren des gesellschaftlichen Lebens. Seit allerdings der „Wutbürger“ die Wahl zum deutschen Wort des Jahres 2010 gewonnen hat, ist dieser kaum noch aus der politischen Debatte um Teilhabe, Aktivismus und Mitbestimmung wegzudenken. Er hat erst kürzlich im „Querdenker“ seine Aktualisierung gefunden. In den vergangenen Jahren sind dann jene publizistisch ausgezogen, die die Wut nicht ganz dem rechten Rand überlassen wollten. Ciani-Sophia Hoeder begab sich in „Wut und Böse“ auf die Suche nach wütenden Frauen, und Schauspielerin Stephanie Reinsperger reagierte „Ganz schön wütend“ darauf, dass anstelle ihrer Schauspielkunst ihre Figur im Mittelpunkt vieler Kommentare stand.

Zuletzt setzt Autorin Amani Abuzahra in „Ein Ort namens Wut“ das Gefühl in Zusammenhang mit antimuslimischem Rassismus. Eigentlich, so Abuzahra gegenüber der „Presse“, wäre Wut ja eine passende Reaktion auf rassistische Erfahrungen: „Aber marginalisierten Menschen wird es  nicht zugestanden, diese Wut auszudrücken.“

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