Russland

Pressefreiheit: Wie Putins Regime Journalisten mundtot macht

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RUSSIA-DAILY LIFE-WEATHER(c) AFP via Getty Images (DIMITAR DILKOFF)
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Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine existiert in Russland praktisch keine Medienfreiheit. Unabhängige russische Journalisten haben ihr Land verlassen, den wenigen verbliebenen ausländischen Korrespondenten bleibt wenig Raum für Recherche.

Russland-Berichterstattung ist oft eine Gerichtsprozess-Berichterstattung. Die Journalisten sitzen in engen Gerichtsräumen auf Holzbänken, ein Mensch in Richterrobe liest so schnell und undeutlich Satz für Satz ab, als ob jemand hinter ihm her wäre. Im sogenannten Aquarium, einem Käfig aus Glas, läuft der Angeklagte seine kleinen Runden, als wäre er ein verletztes Tier im Zoo.


Evan Gershkovich hat einige solcher Prozesse erlebt. Der US-Amerikaner war vor fünf Jahren als Reporter nach Moskau gekommen. Voller Energie, voller Pläne. Seine Eltern hatten einst die Sowjetunion verlassen, ihre beiden Kinder an der amerikanischen Ostküste dennoch mit russischen Büchern erzogen. Evans Russisch war zu seinen Anfangszeiten recht literarisch geprägt, die Umgangssprache brachte einige Irritationen mit sich. Der 31-Jährige wollte lernen, er wollte Russland verstehen. Oft war er auf Achse, hat über Proteste auf Mülldeponien geschrieben, über aussterbende Sprachen im riesigen Land und ja, auch über etliche Gerichtsprozesse von Andersdenkenden.

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