Deutlich mehr Besucher: Kinobranche freut sich über Comeback

Voller Kinosaal bei der Vorstellung von Mystere, Franz�sische Filmtage T�bingen 2022 *** Full cinema hall at the screeni
Voller Kinosaal bei der Vorstellung von Mystere, Franz�sische Filmtage T�bingen 2022 *** Full cinema hall at the screeni(c) IMAGO/Alexander Gonschior (IMAGO/Alexander Gonschior)
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Die Angst, dass Menschen nach der Pandemie nicht mehr ins Kino gehen wollen, scheint unbegründet: Im Auftaktquartal verzeichneten Österreichs Lichtspielhäuser ein Plus von 55 Prozent.

Die Kinos litten sehr unter den Beschränkungen durch die Coronapandemie. Befürchtet wurde gar, dass sich die Menschen dauerhaft den Streamingportalen zuwenden und nicht mehr ins Kino gehen wollen. Diese Angst scheint unbegründet gewesen zu sein, ergab nun eine Studie, die am Donnerstag von der Wirtschaftskammer (WKÖ) präsentiert wurde. Demnach gab es bei den Kinobesuchen im ersten Quartal dieses Jahres ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von einem „gelungenen Comeback“ sprach darum auch WKÖ-Branchenobmann Christian Dörfler.

Nach dem schwierigen Jahr 2022 habe man mit dem Auftaktquartal 2023 die Durststrecke überwunden. Mehr als drei 3 Millionen Menschen hätten die 137 österreichischen Kinos mit ihren 561 Sälen und rund 90.000 Sitzplätzen in den ersten drei Monaten des Jahres besucht - 1,073.627 oder 55 Prozent mehr als im Vergleichsquartal. "Dies zeigt das Durchhaltevermögen und die Resilienz unserer Betriebe", so Dörfler.

Österreich reihe sich hier in den internationalen Trend ein. Deutschland vermeldet im Vergleichszeitraum ein Plus von 61 Prozent, Italien lag 52 Prozent besser und Frankreich 32 Prozent. Schließlich liege das Comeback nicht zuletzt an den Blockbustern, die nun wieder zu sehen seien. Und man binde auch wieder die Jugendlichen an sich, hätten doch im vergangenen Halbjahr 80 Prozent der 14- bis 19-Jährigen ein Kino besucht.

Ungeachtet der guten Zahlen müsse der Aufwärtstrend abgesichert werden, unterstrich Dörfler. Das betreffe die Förderung von energiesparenden Geräten ebenso wie die Anerkennung aller Kinobetriebe als kulturelle Einrichtungen: "Kino hat einen kulturellen Auftrag“, so der WKÖ-Branchenobmann. „Dementsprechend bedarf es aus meiner Sicht auch Unterstützung für alle Kinos - unabhängig von Struktur und Programm."

Jugendliche gehen gerne in Gruppen ins Kino

Präsentiert wurde auch eine aktuelle GfK-Studie im Auftrag von Weischer.Cinema Austria, bei der 8000 Personen repräsentativ nach ihrem Kinoverhalten befragt wurden. Demnach wurden 2022 rund 10,5 Millionen Tickets österreichweit erworben. Während der Altersschnitt in der Gesamtbevölkerung steigt, bleibt er im Kino gleich oder sinke sogar.

Außerdem zeigt sich unter den Befragten, dass Kino im wesentlichen als Gemeinschaftserlebnis begriffen wird, vor allem bei den Jungen. So gehen über 70 Prozent der 14- bis 19-Jährigen zumindest zu dritt ins Kino. Bei den über 60-Jährigen bevorzugt indes über die Hälfte das Kinoerlebnis zu zweit. Bei den Genreverteilungen scheinen die alten Genderklischees durchaus Bestand zu haben:So ist das Publikum im Saal bei Romanzen und Liebesfilmen zu 78 Prozent weiblich, bei Sci-Fi-Filmen hingegen zu 65 Prozent männlich.

>> Die Ergebnisse der Studie "cine.ma"

(APA)

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