Die neuen Mistkübel auf der Donauinsel sind ein Symbol der Mutlosigkeit.
In den 1970er-Jahren herrschte Aufbruchsstimmung: Wien bekam eine U-Bahn, die UNO-City und die Donauinsel. Über letzteres Areal verteilt wurden 1200 ringförmige Müllbehälter – dem Erfordernis der Robustheit wie dem damaligen Zeitgeist entsprechend aus Beton. Dass ihre Entleerung aufwendig ist, wurde jahrzehntelang in Kauf genommen – bis jetzt. Der Drang zu Optimierung und Einsparung verlangt nach einer praktischeren Lösung, möglichst mit Mülltrennung.
So weit, so verständlich. Dass es aber die üblichen Plastik-Mistkübel, gepaart mit den Sammelbehältern in Grellgelb, sein sollen, ist enttäuschend einfallslos. Im Gegensatz zu den hellgrauen Zylindern, die sich dezent in die Landschaft fügen und zum Flair der Donauinsel passen, sind die Standard-Plastikkübel auf der Insel Fremdkörper. Etwas Originalität abseits reiner Zweckmäßigkeit ist leider nicht gefragt –es müsste ja nicht unbedingt wieder Beton sein.