Im Projekt „Gaia-X“ arbeiten Forschende an den Grundlagen einer Daten-Infrastruktur für Europa. Sie soll helfen, Know-how zu schützen. Eine Aufgabe, die erst am Anfang steht – und bei der man keinesfalls Amazon und Co. nacheifern will.
Eine Maschine braucht ein präzise passendes Ersatzteil. Doch welches eignet sich am besten? „Damit man das nicht immer zu 100 Prozent ganz fein fertigen muss, könnte man die Daten zur Maschine beim Kunden und zu den Ersatzteilen in der Fabrik zusammenführen“, erläutert Claudia Schickling, Leiterin der Pilotfabrik Industrie 4.0 an der TU Wien. So ließe sich die Verschwendung in der Produktion verringern – sehr oft müssten solche Teile nämlich ein- bis zweimal nachgefertigt werden. Und das kostet Zeit und Geld.
Das Beispiel aus dem Forschungsprojekt „EuProGigant“ zeigt, welche Vorteile vertrauenswürdige Datenpools bringen können. „Wir wollen mithelfen, einenDatenraum für die Produktion von morgen aufzubauen“, schildert Koordinatorin Schickling. „EuProGigant“ ist ein Leuchtturmprojekt von „Gaia-X“, einer europäischen Initiative zum Aufbau einer sicheren Dateninfrastruktur, die die Wettbewerbsfähigkeit des Kontinents sichern soll. Ziel ist ein souveräner Datenaustausch, bei dem jede und jeder bestimmen kann, was mit seinen bzw. ihren Daten passiert.