Gedenken

„Fest der Freude“ auf dem Heldenplatz

Bereits zum elften Mal veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich das "Fest der Freude" am Wiener Heldenplatz. Heuer steht es unter dem Schwerpunkt "Zivilcourage".
Bereits zum elften Mal veranstaltet das Mauthausen Komitee Österreich das "Fest der Freude" am Wiener Heldenplatz. Heuer steht es unter dem Schwerpunkt "Zivilcourage". APA/MKÖ/Sebastian Philipp
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Das Fest der Freude am Montag auf dem Wiener Heldenplatz gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus und der Kapitulation des NS-Terror-Regimes.

Das Fest der Freude, das heuer bereits zum elften Mal vom Mauthausen-Komitee (MKÖ) ausgerichtet wird, wird am Montag von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dem MKÖ-Vorsitzenden, Willi Mernyi, eröffnet. Unterstützt von der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, dem Verein Gedenkdienst und dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes erinnert das Fest am 8. Mai an die bedingungslose Kapitulation der Nationalsozialisten vor 78 Jahren und spannt einen Bogen in die Gegenwart, hieß es im Vorfeld.

Zivilcourage im Zentrum

Das Fest der Freude steht heuer unter dem Thema Zivilcourage, wie Mernyi erklärte: „Zivilcourage ist ein Thema, das uns heute genauso stark begleitet wie damals.“ Die Zahlen rechtsextremer Vorfälle und Straftaten stiegen jährlich – einerseits im öffentlichen Raum und andererseits vermehrt durch Hasspropaganda im Internet: „Deshalb brauchen wir zweierlei“, erklärte Mernyi: „Menschen, die aufstehen und sich an den Debatten im öffentlichen Raum beteiligen, und Menschen, die sich hinsetzen vor ihren Computer und im Netz gegen Rassismus und Ungerechtigkeit klar Stellung beziehen.“

Auf dem Programm steht eine Ansprache der Zeitzeugin Anna Hackl. Ihre Familie hat im Nationalsozialismus zwei aus dem Konzentrationslager Mauthausen geflüchtete sowjetische Soldaten aufgenommen und unter Lebensgefahr bis zum Kriegsende versteckt. Heute erzählt sie regelmäßig in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen von ihren damaligen Erlebnissen.

„In den vergangenen neun Jahren setzten mehr als 150.000 Besucher und virtuelle Teilnehmer aus dem In- und Ausland beim Fest der Freude ein starkes Zeichen für die Etablierung eines würdigen Gedenkens am 8. Mai als Tag der Befreiung“, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung.

Nebenbei: Die europaweit größte Internationale Befreiungsfeier fand am Sonntag in Form eines Gedenkzugs statt – unter dem Titel „Internationale Befreiungsfeier KZ-Gedenkstätte Mauthausen“. Delegationen aus aller Welt kamen, um der Befreiung des Konzentrationslagers durch die US-Armee und der Opfer des Nazi-Terrors zu gedenken. Sie legten vor dem Sarkophag auf dem ehemaligen Appellplatz Kränze nieder.

Erstmals ein Musikprogramm

Erstmalig wurde für das Fest der Freude heuer auch ein internationales Musikprogramm auf die Beine gestellt. Liedermacher Konstantin Wecker, der Dirigent Mark Mast sowie die Wiener Symphoniker treten heute auf, die Teilnahme ist kostenlos. Moderiert wird die Veranstaltung, die live vom ORF übertragen wird, von Katharina Stemberger.

(red.)

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