Südostasien

Indonesien: Der stille Aufstieg des asiatischen Riesen

Beim Asean-Gipfel übt sich der südostasiatische Inselstaat bereits in seiner Rolle als nächste regionale Supermacht. Doch die größte Gefahr für den Aufstieg sind Islamisten.

In einem verschlafenen Fischerdorf auf Flores, Indonesiens christlicher „Blumeninsel“, treffen sich dieser Tage Staats- und Regierungschefs des südostasiatischen Staatenbundes Asean. Das bescheidene Setting passt zum Gastgeberland, dem größten Inselstaat der Welt, der sich behutsam, abseits des Rampenlichts und vom Westen weitgehend ignoriert, gerade zur Supermacht entwickelt. Indonesien, bevölkerungsreichstes muslimisches Land der Erde, könnte bis 2045 Japan als viertgrößte Volkswirtschaft verdrängen.


Seine Führungsfähigkeiten testet das 275-Millionen-Einwohner-Land derzeit als Asean-Vorsitzender. Und auch in dieser Rolle zeigt Indonesien, dass es sich auf dem diplomatischen Parkett lieber vorsichtig bewegt. Zwar schimpfte Indonesiens Präsident, Joko Widodo, bekannt als Jokowi, gleich zu Beginn des Asean-Gipfels Südostasiens Sorgenkind, Burma (Myanmar). „Stoppen Sie die Gewalt“, appellierte er an Junta-Chef Min Aung Hlaing. Vertreter des Militärs, das seit dem Putsch vor zwei Jahren Burma ins blutige Chaos gestürzt hat, waren nicht nach Flores eingeladen worden. Trotzdem pocht Jokowi, der schon länger in Burma vermittelt, auf „Gespräche“. Beobachter finden, dass er zu konziliant vorgehe.

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