Deutsche Grüne

Deutschland: Nachfolge von umstrittenem Staatssekretär Graichen geklärt

imago/Chris Emil Janßen
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Finanzexperte Nimmermann wechselt von Hessen nach Berlin. Graichen hatte wegen Vorwürfen der Freunderlwirtschaft vergangenen Mittwoch den Hut nehmen müssen.

Neuer Energie-Staatssekretär in Deutschland und damit Nachfolger des zurückgetretenen Patrick Graichen wird der hessische Grünen-Politiker Philipp Nimmermann. Das bestätigte das deutsche Wirtschaftsministerium am Montag. Graichen hatte wegen Vorwürfen der Freunderlwirtschaft und familiärer Verflechtungen vergangenen Mittwoch den Hut nehmen müssen.

Der Finanzexperte Nimmermann, der zuletzt Wirtschaftsstaatssekretär in Hessen gewesen war, habe mehrfach bewiesen, dass er für hochkomplexe Aufgaben in einem politisch aufgeladenen Umfeld breit getragene Lösungen finden könne, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck am Montag. "Er weiß, wie sich politische Entscheidungen auf Menschen auswirken und weiß, wie man gemeinsame Lösungen findet." Nimmermann werde mit frischem Blick die Energiewende, die Wärmewende und die Transformation voranbringen.

Austausch von Öl-Heizungen vordringliche Aufgabe

Graichen galt auch als Architekt des umstrittenen Gebäudeenergiegesetzes mit der Pflicht zum Austausch defekter Öl- oder Gas-Heizungen gegen klimafreundlichere. Dies wird eine der vordringlichen Aufgaben für Nimmermann. Das Gesetz ist von der Regierung beschlossen und muss jetzt im Bundestag beraten werden. Es gibt zahlreiche Änderungswünsche vor allem von Seiten der liberalen FDP.

Der Frankfurter Nimmermann war früher Chefvolkswirt der BHF-Bank und arbeitete dann mehrere Jahre lang als Finanzstaatssekretär im nördlichen Bundesland Schleswig-Holstein. Dort war er in der Finanzkrise auch für die Rettung der angeschlagenen HSH Nordbank zuständig. Aus dieser Zeit kennt er auch Habeck. 2019 wechselte Nimmermann wieder zurück in seine hessische Heimat, wo er seitdem im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen als Wirtschaftsstaatssekretär arbeitet.

(APA/Reuters)

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