Handel

Die Teuerung ist ein Glücksfall für die Kundenbindung

(c) Die Presse/Clemens Fabry (Clemens Fabry)
  • Drucken

Stammkunden-Programme bringen 28,4 Prozent Einnahmenplus, zeigt eine neue Studie.

Rabattaktionen haben zu Zeiten der Teuerung Hochkonjunktur. In den österreichischen Supermärkten ist der Aktionsanteil zuletzt auf 35 Prozent gestiegen. Aber nicht nur kurzfristige Sonderangebote erleben im Handel gerade eine Hochzeit, auch Kundenbindungs-Programme boomen, heißt es in einer am Mittwoch präsentierten Studie.

Ein Viertel aller Befragten nutzte im vergangen Jahr häufiger derartige Programme, sagt Studienautor Franz Trettner von der Beratungsfirma Hello Again: „Es zeigt sich, dass vor allem die Krise enormes Potenzial bietet. Kunden achten nun mehr darauf, wo sie ihr Geld lassen.“ Gemeint sind damit hoch im Kurs stehende Rabattmarkerl-Aktionen oder Kundenkarten. Auch unternehmensübergreifende Mitgliedschaftsmodelle erfahren derzeit starken Zulauf. Der Jö-Bonusclub etwa, mit 4,4 Millionen Mitgliedern Österreichs größter Kundenklub, bastelt aktuell an einem neuen Modell, um seinen Mitgliedern noch gezielter personalisierte Angebote zu unterbreiten.

Für Konsumenten wie Unternehmen seien derlei Programme eine Win-Win-Situation, sagt Handelsverband-Chef Rainer Will: „Sie erhoffen sich dadurch, von Preisnachlässen und Rabatten zu profitieren. Die Händler wiederum können damit ihre Angebote noch zielgerichteter ausspielen. Für sie bedeutet eine erhöhte Kundenbindung höhere Umsätze.“ Die Ergebnisse der am Mittwoch präsentierten Studie geben ihm recht.

Konsumenten geben mithilfe von Kundenbindungs-Programmen durchschnittlich um 28,4 Prozent mehr aus. Sieht man sich die Nutzungsregelmäßigkeit näher an, hat sich diese im Vergleich zum Vorjahr ebenso stark erhöht: Mehr als ein Drittel der Befragten (35,3 Prozent) gibt an, Kundenbindungs-Lösungen mehrmals pro Woche zu nutzen. 2022 waren es noch 26 Prozent.

((fre))

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.