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Das multiple Versagen im Kosovo: Jetzt müssen es wieder die USA richten

REUTERS
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Die Nato verstärkt ihre Truppen im Kosovo und Washington bestraft die Regierung in Prishtina. Aber warum hat der Westen die Gefahr nicht früher erkannt? Und wer ist verantwortlich für die Eskalation?

Wenn die Politik versagt, müssen Zäune den brüchigen Frieden sichern. Nach den Ausschreitungen im Nordkosovo patrouillierten hinter meterhohen Stacheldrahtrollen am Mittwoch Soldaten der internationalen KFOR-Schutztruppe vor dem Rathaus von Zvečan. 30 verletzte KFOR-Angehörige und über 50 verwundete Kosovo-Serben waren bei dem versuchten Rathaussturm erboster Anwohner zu Wochenbeginn zu beklagen: Vergeblich hatten die Demonstranten den neuen albanischen Bürgermeister der mehrheitlich serbischen Kommune am Betreten seiner Amtsräume zu hindern versucht.

1. Wie reagiert der Westen auf die gespannte Lage im Nordkosovo?

Aus Sorge vor neuen Unruhen erhöht die KFOR ihre Truppenstärke um 700 auf 4000 Soldaten. Zugleich kündigte US-Botschafter Jeffrey Hovenier eine härtere Gangart gegenüber den kooperationsunwilligen Partnern in Prishtina an. Zum Ärger Washingtons hatte Kosovos Premier, Albin Kurti, der US-Aufforderung kein Gehör geschenkt, auf die Polizeieinsätze bei der Einsetzung der neuen albanischen Bürgermeister im von Serben bewohnten Norden zu verzichten.
Ihrer Verärgerung über den sturköpfigen Kurti lässt die verschnupfte US-Schutzmacht nun Sanktionen folgen.

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