SPD-Veranstaltung

"Wenn ihr Verstand in euren Hirnen hättet": Scholz erwidert "Kriegstreiber"-Rufe

Reagierte in Falkensee bei Berlin empört auf Zwischenrufe und verteidigte die Ukraine-Hilfe: Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz.
Reagierte in Falkensee bei Berlin empört auf Zwischenrufe und verteidigte die Ukraine-Hilfe: Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz.IMAGO/photothek
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Bei einem Auftritt auf einer SPD-Veranstaltung wird Olaf Scholz für seine Unterstützung der Ukraine ausgebuht - und als „Kriegstreiber“ beschimpft. Der Kanzler setzt sich lautstark zur Wehr: Der eigentliche Kriegstreiber sei Putin.

Olaf Scholz gibt sich gerne als ruhiger, besonnener Bundeskanzler. Am Wochenende bewies er: Er kann auch anders. Am Europafest der SPD wurde er bei einem Auftritt von einer Gruppe im Publikum für die deutsche militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine ausgebuht und ausgepfiffen. Aber nicht nur. So hallten in seine Richtung Rufe wie: „Kriegstreiber", „Frieden schaffen ohne Waffen" oder „Wir sind das Volk!"

Dem gab der Kanzler vor der Stadthalle in Falkensee bei Berlin lautstark Paroli - und verteidigte dabei beinahe emotional Deutschlands Ukraine-Hilfe. „Liebe Schreihälse“, wandte er sich an die Störer. Wladimir Putin sei der wahre Kriegstreiber, der hier „ausgeschrien“ werden müsste, „wenn ihr irgendeinen Verstand in euren Hirnen hättet."

„Das ist Mord"

Putin würde für seinen imperialistischen Traum nicht nur sein Nachbarland zerstören, sondern auch das Leben seiner eigenen Bürger riskieren, führte Scholz weiter aus. Er zerstöre Städter, Dörfer, Eisenbahnlinien, er habe „unglaublich viele Bürgerinnen und Bürger, Kinder und Alte“ in der Ukraine getötet: „Das ist Mord, um es klar zu sagen, und nicht das, was hier gerufen wird."

„Putin will die Ukraine erobern und er hat noch andere im Blick. Das werden wir als Freiheitsfreunde, als Europäer, als Demokraten nicht zulassen. Es gebe für die Unterstützung der Ukraine keine Alternative, machte Scholz klar. „Ja, das ist notwendig, wenn ein Land angegriffen wird, dann muss es sich, dann darf es sich verteidigen, was denn sonst?"

„Danke, dass du uns so entschieden verteidigst"

Von Wladimir Klitschko, Ex-Boxweltmeister und Bruder des Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko, gab es dafür lobende Worte. "Danke, Olaf Scholz, dass du uns so entschieden verteidigst!", schrieb dieser auf der Kurznachrichtenplattform Twitter. Es berühre ihn, wie emotional der Kanzler auf "Putin-Freunde" reagiere.

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