Land: Grüne Gefilde

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Vogelzwitschern statt Motorenbrummen, Blumenbeet statt Asphalt –
das Idyll ruft. Es muss ja nicht gleich ein ganzes Schloss sein.
Wobei, warum nicht?

Jede Landeshauptstadt hat ihre Hotspots“, sagt Elisabeth Huber, Prokuristin bei Dr. Max Huber Immobilien. Salzburg und das Salzkammergut, die „Nobelbezirke“ Wiens und der Südwesten, Innsbruck, Kitzbühel oder Seefeld – schön ist es vielerorts. Und gerade deshalb zieht es viele Immobiliensuchende mit gehobenen Ansprüchen zielsicher in Richtung Idyll. Etwa auf Landsitze im hügeligen Süden Wiens, nicht weiter als eine Stunde vom Stadtzentrum entfernt. Repräsentativ muss es sein, sonnig und ruhig gelegen, eventuell mit Biotop, Wasserfall oder Pool, und die Personalwohnung inklusive. Ein stilvolles Landhaus dieser Art ist – ein Richtwert – ab rund drei Millionen Euro zu erstehen. Das ist weniger, als eine Villa im 19. Bezirk kostet, egal, ob klassisch oder modern, denn: „Je nach Größe sind diese Objekte ab vier, fünf Millionen Euro zu haben“, sagt Huber. Aber manchmal bekommt man auch in der Stadt eine Ahnung von Landluft, wenn die Villa beispielsweise in erhöhter Lage mit unverbautem Blick auf Wien liegt und von einem „Garten“ mit 1760 Quadratmetern umsäumt wird. Trotz der verschwenderischen Schönheit von Restösterreich kommt man eben an Wien nicht vorbei; neben dem 19. Bezirk sind auch das Zentrum, der 13. sowie 18. Bezirk ein Magnet für Immobiliensuchende mit dem nötigen finanziellen Hintergrund. „Vermögende Interessenten aus allen Berufsbereichen, Österreicher und Ausländer, vor allem aus Osteuropa“ suchen nach einschlägigen Objekten, sagt Peter Marschall, Inhaber des gleichnamigen Immobilienbüros. Mit mindestens 5000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche müsse man rechnen, wolle man eine luxuriöse Liegenschaft erstehen – etwa ein Luxus-Penthouse mit Terrassen und Pool im Döblinger Cottage und einer Wohnfläche von 357 Quadratmetern oder eine Luxusvilla am Schreiberweg, Lift und Blick auf die Weinberge inbegriffen.

Ein Stück Heimat.

Die Lage der Liegenschaft muss für sich sprechen, die Ausstattung soll alle Erwartungen erfüllen. Festzumachen ist diese an den Materialien, der Gartengestaltung, aber auch an Dämmung und den Möglichkeiten zu alternativer Energieversorgung. Natürlich braucht es auch geräumige Garagen für motorisierte und unmotorisierte Fortbewegungsmittel. Und viel Platz: „Bei Häusern sind genügend große Abstände – kein Nachbar näher als drei Meter am Grundstücksrand – und uneinsehbare Gärten Voraussetzung für die Kategorie ‚Luxus‘“, schildert Andrea Mittermayr, Spezialistin für Wohnimmobilien bei Spiegelfeld Immobilien. Besonders beliebt seien zudem Immobilien, die auch noch Raum für Mitgestaltung bieten. Luxus ist die eine Sache, Liebhaberei die andere. Ein Liebhaberobjekt kann ausgesprochen komfortabel sein, muss es aber nicht. Und ein Luxushaus muss nicht zwingend ein Liebhaberobjekt sein. „Es ist derzeit sehr viel Geld der Erbengeneration auf dem Markt, die Immobilien sucht, zu denen sie einen Bezug hat. Vor allem Auslandsösterreicher, die
spätestens nach ihrem aktiven Berufsleben nach Österreich kommen wollen, kaufen sich ein Stück Heimat“, sagt Marlies Muhr, Geschäftsführerin der gleichnamigen Immobilien GmbH. Die Lagen müssen zwar passen, sind allerdings nachrangig, wenn es um die individuellen Vorstellungen der Klienten geht. Sie wollen einen Bezug zu den Immobilien haben, vielleicht auch Kindheitserinnerungen nachgehen, sagt Muhr. Das kann dann eine Alm im Salzkammergut mit 20.000 Quadratmeter Grund zum Preis von 750.000 Euro genauso sein wie ein Idyll in den südsteirischen Weinbergen bei Gamlitz um 1,8 Millionen Euro. Aber nicht nur Auslandsösterreicher zieht es zurück in die Heimat – auch internationale Klientel strebt hierher. So suchen Niederländer nach Wohnsitzen, die in der Nachbarschaft von Freunden liegen, die sie im Urlaub kennengelernt haben.

Wo, was wie viel?

Preise: Je nach Größe der Liegenschaft macht die Kaufsumme rasch drei Millionen und mehr (Betonung auf mehr) aus. Preistreibend sind: Gebäudesubstanz, Ausstattung und natürlich eine unverbaute und unverbaubare Aussicht. Süden/Westen: Für ein südsteirisches Weinbergidyll bei Gamlitz sind ungefähr zwei Millionen Euro fällig. Eine Alm im Salzkammergut mit 20.000 Quadratmeter Grund ist um circa 750.000 Euro zu haben. Schloss gefällig? Wer Burgfräulein oder Ritter spielen möchte, sollte an die drei Millionen Euro in der Schatzkiste haben. Wien: Auch in der Landeshauptstadt lässt es sich im Grünen leben: Eine Villa mit Weingartenblick kostet von rund 5000 Euro pro Wohnquadratmeter aufwärts.

Aus dem Osten kommen ebenfalls viele Interessenten, etwa aus Tschechien, Polen und Bulgarien, zudem werden Luxusliegenschaften „gern von Deutschen, Russen und vermehrt Interessenten aus dem arabischen Raum gekauft“, berichtet Evelyn Hendrich von Dr. Koch Traumrealitäten. Exklusivität drücke sich vor allem „durch die Lage, die Architektur – zumeist verbunden mit bestimmten Baujahren –, durch ein großzügiges Raumkonzept und, im
Fall eines einzugsbereiten Objekts, durch die High-
End-Austattung aus“, sagt sie. Wenn viel Geld in die
Hand genommen wird, sollten keine Wünsche offenbleiben. Auch solche nach altem Gemäuer nicht: Die Burg Greifenstein an der Donau hat jedenfalls ein besonderes Ambiente zu bieten – nicht jeder wohnt in einem vierkantigen Bergfried mit Blick auf die Donau. Ein Schloss in Osttirol, erstmals 1091 urkundlich erwähnt, ist auch auf dem Markt. Kostenpunkt für die ritterliche Immobilie: drei Millionen Euro.

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