Das siegreiche Duo Ell und Nikki wurde in Aserbaidschan umjubelt empfangen. In den Foren zeigen sich die Leser über den Erfolg des Kaukasusstaates wenig begeistert.
Nach ihrem überraschenden Triumph beim Song Contest in Düsseldorf wurde das siegreiche Duo aus Aserbaidschan Ell und Nikki zuhause begeistert empfangen. Die Ankunftshalle des Flughafens der Hauptstadt Baku war voller Fans, auf den Straßen waren mit Landesfahnen geschmückte Autokonvois unterwegs. Der 21-jährige Sänger Eldar Gasimow, eine Hälfte des Pop-Duos, über den Erfolg beim europäischen Gesangswettbewerb: "Es ist nicht nur unser Sieg, sondern der Sieg der ganzen aserbaidschanischen Volkes". Auch der Staatschef des Kaukasusstaates kommentierte den ersten Platz als "großen Erfolg des aserbaidschanischen Staates und Volkes".
Auch Asien und Afrika Teil der Eurovision
Weniger begeistert zeigen sich die Leser in den diversen Internetforen. Im Zentrum ihrer Kritik steht der Staat Aserbaidschan selbst. Er liegt, so der Tenor, nicht einmal in Europa. Faktum ist aber, dass der Veranstalter des Eurovision Song Contests die Europäische Rundfunkunion (kurz: EBU) ist und diese Fernseh- und Hörfunksender von 56 Staaten Europas, Nordafrikas und Vorderasien umfasst. Unter anderem zählen der dreifache Song-Contest-Sieger Israel und eben auch Aserbaidschan zu den Mitgliedern.
Siegersong von Schweden geschrieben
Wie international der diesjährige Eurovision-Gewinner ist, zeigt sich beim kreativen Team Aserbaidschans: Mit Stefan Örn, Sandra Bjurman and Iain Farguhanson waren drei Schweden für die Komposition des siegreichen Songs "Running Scared" zuständig. Der erwähnte Eldar Gasimow hat in Deutschland studiert und spricht fließend Deutsch. Die zweite Hälfte von Ell und Nikki, die 30-jährige Nigar Jamal, hat türkisch-zypriotische Wurzeln und lebt in London. Ob das Siegerduo, wie Lena Meyer-Landrut in diesem Jahr, ihr Land beim Song Contest 2012 in Baku vertreten wird, ist noch nicht bekannt.
(APA/Red.)