Der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds Dominique Strauss-Kahn klagt Tristane Banon wegen Verleumdung. Ihre Vorwürfe seien "erfunden", sagt Strauss-Kahn.
Nach dem Vorwurf der versuchten Vergewaltigung seitens der französischen Autorin Tristane Banon setzt sich der ehemalige Leiter des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, mit rechtlichen Mitteln zur Wehr: Strauss-Kahn habe Banon wegen Verleumdung angezeigt, teilte sein Anwalt Henri Leclerc am Montag mit. Sein Mandant habe die Anzeige vergangene Woche erstattet, als die Staatsanwaltschaft den Beginn von Vorermittlungen bekanntgeben habe. Strauss-Kahn hatte die Vorwürfe der Autorin zuvor als "erfunden" bezeichnet und ihr Anfang vergangener Woche mit einer Anzeige gedroht.
Vergewaltigungsversuch?
Banon hatte ihren Landsmann am Dienstag vergangener Woche angezeigt. Am Freitag leitete die Staatsanwaltschaft polizeiliche Ermittlungen zu ihren Vorwürfen ein, am Montag sagte die Schriftstellerin bei der Pariser Polizei aus. Die 32-Jährige wirft dem im Mai zurückgetretenen Leiter des IWF vor, er habe sie bei einem Interview in einer Pariser Wohnung im Februar 2003 zu vergewaltigen versucht. Banon erklärte, sie habe Strauss-Kahn seinerzeit nicht angezeigt, weil sie davon ausgegangen sei, dass sie gegen den einflussreichen Politiker nicht ankommen werde.
Der 62-Jährige ist in den USA angeklagt, weil er ein New Yorker Zimmermädchen unter anderem zum Oralsex gezwungen haben soll. Zuletzt waren jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufgekommen.
(Ag.)