Die französische Journalistin Tristane Banon wirft dem Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn versuchte Vergewaltigung vor.
Die französische Journalistin Tristane Banon, die Ex-IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn versuchte Vergewaltigung vorwirft, hat nach ihrer Anzeige bei der Polizei ausgesagt. Die Pariser Polizei vernahm die 32-jährige Autorin am Montag, wie Justizbeamte mitteilten. Banon hatte Strauss-Kahn vergangene Woche angezeigt.
Die Autorin wirft dem früheren Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) vor, er habe sie bei einem Interview in einer Pariser Wohnung im Februar 2003 zu vergewaltigen versucht. Banon erklärte in der vergangenen Woche, sie habe Strauss-Kahn seinerzeit nicht angezeigt, weil sie davon ausgegangen sei, dass sie gegen den einflussreichen Politiker nicht ankommen werde. Auch in ihrem Umfeld wurde ihr demnach von einer Anzeige abgeraten. Banons Mutter ist die sozialistische Politikerin Anne Mansouret, eine Parteikollegin und frühere Duzfreundin Strauss-Kahns.
Banon hatte schon 2007 in einer Fernsehsendung gesagt, der Sozialist sei bei dem Interview wie "ein brünftiger Schimpanse" über sie hergefallen. Strauss-Kahns Name wurde dabei aber ausgeblendet. Der im Mai zurückgetretene IWF-Chef bezeichnet die Vorwürfe als "Erfindung" und drohte Banon über seine Anwälte mit einer Verleumdungsklage. In den USA ist der 62-Jährige angeklagt, weil er ein New Yorker Zimmermädchen unter anderem zum Oralsex gezwungen haben soll. Zuletzt waren jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des mutmaßlichen Opfers aufgekommen.
(APA)