Ein Punktesystem soll die Spreu vom Weizen der Hacker trennen. Diese werden dadurch aber nachvollziehbar. Googles Startseite ist 1,5 Millionen Punkte werd.
Was ist eine gehackte Website wert? Ein neues Portal für Hacker will diese Frage mit einem Punktesystem klären. Schon bisher haben Hacker in Foren und IRC-Chats angegeben, welche Ziele sie schon alle attackiert haben. RankMyHack.com will jetzt aber eine scheinbar objektive Basis bieten, auch wenn die Vergabe der Punkte recht zufällig wirkt. Wie die New York Times berichtet, sollen bereits mehr als 1200 gehackte Websites in der Datenbank des neuen Portals eingetragen sein. Mehr als 700 Möchtegern-Hacker haben sich schon angemeldet, wobei aber gerade einmal 100 überhaupt einen erfolgreichen Hack vermelden können.
Kopfgeld für Behörden und Militär
Mit der Punktevergabe sollen die "echten" Hacker von den "Script Kiddies" getrennt werden. Letztere verfügen weniger über tatsächliche Fähigkeiten, sondern nutzen vorgefertigte Baukästen, die von anderen Hackern im Netz hinterlassen wurden. Um einen Hack zu verifizieren, müssen die Mitglieder von RankMyHack ein bestimmtes Stück Code auf den Zielservern hinterlassen. Für rassistische Seiten, sowie Angebote von Regierungen oder Militäreinrichtungen, gibt es zusätzliches Kopfgeld.
Ins Leben gerufen wurde die Website von einem Hacker namens "Solar", der in Großbritannien Informatik studiert. Genauere Informationen über seine Identität will er (wohl aus gutem Grund) nicht verraten. Er beteuert aber, keine Verbrechen, wie etwa Betrug begangen zu haben. Solar behauptet, dass die Hacks so oder so passieren würden, ohne sein zutun. RackMyHack selbst würde täglich angegriffen werden, sei aber "bis zu den Zähnen sicher", wie der Betreiber behauptet.
Angreifer werden nachvollziehbar
Die Möglichkeit nachzuvollziehen, wer welche Websites gehackt hat, macht auch die Strafverfolger hellhörig. "Das ist der Traum der Behörden", sagt ein Sicherheitsspezialist. Allerdings könnten über Websites wie RankMyHack auch Kriminelle nach neuen Mitgliedern für ihre Organisationen suchen. So oder so ist das Angebot auf jeden Fall mit Vorsicht zu genießen.
1,5 Millionen Punkte für Google.com
Die Seite mit den meisten Punkten derzeit ist die Website der Huffington Post. Ein erfolgreicher Hack ist 1,66 Millionen Punkte wert. Danach folgt erst Google mit 1,5 Millionen. Beide Seiten sollen bereits gehackt worden sein. Erstere von "Mudkip", der die Rangliste auch anführt, letztere von "blackfan", der auf Platz vier zu finden ist. Google hat berichtet, dass dieser Hacker ein kleineres Sicherheitsleck in der Mobilversion der Suchmaschine gefunden hat. Das Problem stelle aber kein Sicherheitsrisiko dar, versichert Google.
Eine Suche nach DiePresse.com auf RankMyHack ergab übrigens folgendes Ergebnis: "Diese Seite wurde nicht gefunden oder ist null Punkte wert."
