Forschung braucht eine immer kostspieligere und komplexere Infrastruktur und Spezialisten, die sie bedienen. Der Forschungsrat will durch eine Diskussionsplattform die Forschungsinfrastruktur jetzt optimieren.
Forschung braucht eine immer kostspieligere und komplexere Infrastruktur. „Geräte wie Elektronenmikroskope, Tomografen oder Atomsonden sind notwendige Werkzeuge, die flächendeckend sehr teuer sind“, so Peter Skalicky, Rektor der TU Wien und stellvertretender Vorsitzender des Forschungsrates.
Solche Geräte kosten schnell einmal mehr als ein halbe Millionen Euro, man kann sie daher nicht überall haben. Um die Anschaffung und den Einsatz teurer Infrastruktur zu optimieren, hat der Forschungsrat nun eine Internet-Diskussionsplattform ins Leben gerufen, die ab sofort sechs Wochen geöffnet ist.
Basierend auf einer Studie, in der der Status quo erhoben wurde, kann jedermann zur künftigen Beschaffung, zum Betrieb und zur Bewahrung von Forschungsinfrastruktur Stellung nehmen, erläutert Karin Schaupp, Mitglied des Forschungsrates. Mit dem Kauf ist es nämlich nicht getan. Die Geräte sind heute derart komplex, dass sie nur von Spezialisten betrieben werden können. „Das Investment der Geräte ist im Normalfall das Geringere“, so Schaupp.
Das Ergebnis dieses Konsultationsprozesses soll in eine Empfehlung des Forschungsrates an die Bundesregierung münden. Das Ziel ist eine strategische Planung, gefunden werden sollen Best-Practice-Modelle für den Betrieb und die Finanzierung.
Nutzung nicht nur vom Besitzer
In der Studie wurden an Österreichs Universitäten, außeruniversitären Forschungsinstituten und Unternehmen exakt 1024 Geräte und Fachzentren ermittelt. Die meisten Geräte werden derzeit ausschließlich von ihren Besitzern genutzt, sie sind daher meist nicht optimal ausgelastet. Der Bedarf für neue Investitionen und Erweiterungen liegt laut der Studie bei jährlich rund 250 Millionen Euro. ku
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