Nashorn-Hörner gestohlen: Museumsdiebe gefangen

Nashorn Gestohlen Museum
Nashorn Gestohlen Museum(c) EPA (Caroline Seidel)
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Die internationale Bande war darauf spezialisiert, die Hörner von Rhinozeros aus Museen in ganz Europa zu stehlen. Nun wurden in Lissabon zwei Männer mit sechs Hörnern festgenommen.

Auf der Suche nach einer internationalen Bande, die sich auf den Diebstahl von Rhinozeros-Hörnern aus Museen in ganz Europa spezialisiert haben soll, haben die Ermittler einen ersten Erfolg erzielt. Wie die portugiesische Polizei am Montag mitteilte, wurden am vergangenen Freitag am Flughafen von Lissabon zwei Männer mit sechs gestohlenen Hörnern im Gepäck festgenommen.

Der 63-jährige Australier und sein 31-jähriger Sohn seien auf dem Weg nach Irland gewesen, sagte ein Beamter der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa. Den Wert des Diebesguts schätzte er auf 400.000 Euro.

Die portugiesische Polizei ermittelt bereits seit April in dem Fall. Damals waren zwei Rhinozeros-Hörner aus dem Naturhistorischen Museum von Coimbra etwa 250 Kilometer nördlich von Lissabon gestohlen worden. Die Ermittler glauben, dass die beiden Männer der international organisierten Bande angehören.

Nashorn-Diebstahl als neues Phänomen

Der Diebstahl von Rhinozeros-Hörnern aus europäischen Museen, ein relativ neues Phänomen, hat seit einigen Monaten spürbar zugenommen. Diebstähle wurden in den vergangenen 18 Monaten außer aus Portugal auch aus Frankreich, Großbritannien, Tschechien und Schweden berichtet. In Deutschland wurden unter anderen das Naturkundemuseum Bamberg und das Zoologische Museum der Universität Hamburg Opfer der Museums-Wilderer. Scotland Yard zählte 20 Diebstähle binnen eines halben Jahres.

Grund für die Diebstähle sind offenbar die gestiegenen Preise für die Hörner, die vor allem in der traditionellen asiatischen Medizin stark gefragt sind. Je nach Größe werden laut Europol mittlerweile zwischen 25.000 und 200.000 Euro pro Horn bezahlt. Die Jagd auf Nashörner läuft nicht nur in europäischen Museen: Gleichzeitig hat auch die Wilderei in Afrika dramatisch zugenommen.

(Ag.)

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