Paszeks Bilanz nach Linz-Aus: "Akzeptable Saison"

Tamira Paszek
Tamira Paszek(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Matthias Hauer)
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Die Rückkehr nach Österreich endete für die heimische Nummer eins im Tennis mit einer Erstrundenniederlage gegen eine rumänische Qualifikantin. Generell ist Paszek aber mit dem vergangenen Jahr zufrieden.

Das Comeback auf österreichischem Turnierboden ist für Tamira Paszek am Dienstagabend daneben gegangen. Nach der Zweisatz-Niederlage gegen die rumänische Qualifikantin Sorana Cirstea blickte die 20-jährige Vorarlbergerin mit gemischten Gefühlen auf ihre lange Saison zurück. Nur noch ein Turnier steht kommende Woche in Luxemburg auf dem Programm, dann ist Paszek nach ihrem 24. Turniereinsatz in diesem Jahr froh, dass für sie das Jahr in Bezug auf sportlichen Wettkampf vorbei ist.

"Es war ein langes Jahr und ich freue mich jetzt auch einmal, wenn es vorbei ist", gestand Paszek, nachdem sie die Enttäuschung über die 5:7,3:6-Niederlage hinuntergeschluckt hatte. Der erste Auftritt bei einem WTA-Turnier in Österreich nach drei Jahren war davor daneben gegangen und es war letztlich ein Spiegelbild einer ganzen Saison. Denn diese war letztlich durchwachsen, allerdings mit einigen Höhepunkten, herausragend der Viertelfinal-Einzug beim Rasenklassiker in Wimbledon.

"Ein paar Supermatches gespielt"

"Generell war es eine akzeptable Saison", bilanzierte Paszek. In der ersten Saisonhälfte bestritt sie eine Menge Qualifikationsspiele, da sie mit einer Position um 90 ins Jahr gestartet war. "Ich habe dann einen guten Rhythmus bekommen, hatte viele Matches in den Beinen und in Wimbledon war es ein Superturnier. Auch davor schon habe ich in Birmingham und Eastbourne ein paar Supermatches gespielt", erinnerte sich Paszek. Danach erreichte sie das Washington-Halbfinale mit Chancen auf das Endspiel, doch in der dritten Runde von San Diego kam mit einem Bauchmuskeleinriss die Ernüchterung.

"Bumm, Rückschlag. Da sind sechs Wochen quasi zerstört worden. Man fragt sich, warum, aber das sind die Rückschläge eines Sportlers, da muss man drüberstehen." Mit dem Halbfinale in Quebec als Titelverteidigerin zeigte sie nach einem unerwarteten Erstrunden-Aus bei den US Open neuerlich auf, in Peking bezwang sie überraschend die Weltranglisten-Zehnte Jelena Jankovic in Peking. Zwischenzeitlich egalisierte Paszek ihre bisher beste Weltranglisten-Platzierung (35), scheint nun kurz vor Saisonende auf Platz 45 auf. Sie hat ihr Ranking also halbiert.

Die sportliche Berg- und Talfahrt soll sich freilich 2012 stabilisieren. Paszek wird sich in Dubai und Delray Beach auf die Saison vorbereiten, ist auch noch auf der Suche nach einem Schlagpartner in Ergänzung zu ihrem Vater und Trainer Ariff Mohamed.

Auch im Fed Cup möchte sie wieder für Österreich spielen, allerdings ist man da auch auf der Suche nach einer Sonderlösung. Eigentlich müssten Spielerinnen innerhalb von zwei Jahren zweimal für ihr Land spielen, um für die Olympischen Spiele zugelassen zu werden. "Da sind derzeit Gespräche im Laufen. Mein Ziel ist es definitiv, bei den Olympischen Spielen 2012 dabei zu sein." Als Viertelfinalistin hat sie heuer an den Olympia-Schauplatz in Wimbledon ausgezeichnete Erinnerungen.

Paszek möchte ihr umfangreiches Turnierprogramm 2012 reduzieren, mit Luxemburg hat sie heuer 24 Einsätze gehabt. "Dieses Jahr war wie ein Testjahr mit den vielen Qualifikationen. Nun werde ich nächstes Jahr überwiegend im Hauptbewerb sein, das war das Ziel." Die Dornbirnerin möchte sich wieder vermehrt auf die großen Turniere konzentrieren. Spielerisch will sich Paszek weiter am Netz verbessern, und verstärkt am Aufschlag arbeiten.

"Die nächsten zwei Jahre werden sehr wichtig. Mit 20, 21 ist es ein gutes Alter, um sich in vielen Belangen zu verbessern und einen Schritt nach vorne zu machen." Durchaus möglich, dass sich auch in ihrem weiteren Umfeld etwas ändert. Der des Öfteren in ihrer Spieler-Box auftauchende Ronnie Leitgeb, möglicher künftiger ÖTV-Präsident, könnte da eine Rolle für eine Zusammenarbeit spielen. Paszek dementierte die Spekulation nicht: "Ja, das werden wir sehen. Ronnie ist ein sehr guter Familienfreund und ich kenne ihn schon seit sehr langer Zeit. Wir werden sehen."

(APA)

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