Generali Ladies: Mayr-Achleitner siegt, Bammer amüsiert

Patricia Mayr-Achleitner
Patricia Mayr-Achleitner(c) GEPA pictures (Gepa Pictures/ Matthias Hauer)
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Patricia Mayr-Achleitner kämpfte sich nach 3:6,0:2-Rückstand noch zum Sieg über die Französin Gacon. Im Achtelfinale wartet eine schwere Gegnerin. Zuvor verabschiedete sich Sybille Bammer.

Patricia Mayr-Achleitner hat am Mittwochabend nach dem Aus von Tamira Paszek am Vortag Österreichs Ehre im Einzel des mit 220.000 Dollar dotierten Generali Ladies in Linz gerettet. Die 24-jährige Tirolerin setzte sich nach einer kämpferisch starken Leistung gegen die Französin Stephanie Foretz Gacon mit 3:6,6:2,6:2 durch und ließ sich dabei auch von einem 3:6,0:2-Rückstand nicht beirren. Nach 103 Minuten hatte die Finalistin von Bad Gastein auch in Linz ihren ersten Hauptbewerbssieg in der Tasche.

"Ich war schon wieder sehr nervös hier, wie immer in Linz. Mein größter Wunsch war einfach, da einmal eine Runde zu überstehen und ins Turnier reinzukommen. Das ist mir heute gelungen", meinte eine erleichterte Mayr-Achleitner. "Jetzt fällt mir ein Stein vom Herzen."

Dabei hatte der Tag gar nicht gut für Mayr-Achleitner begonnen. Zunächst hatte sie lange auf ihren Erstrundeneinsatz warten müssen: Die Partien vor ihr haben sehr lange gedauert, dann wurde die Abschieds-Exhibition von Sybille Bammer aus Zeitgründen auch noch ihrem Match vorgezogen. "Das war schon sehr schwierig. Ich war heiß auf die Partie, habe mich gut aufgewärmt gehabt und dann heißt es noch einmal warten."

Auch der Start ins Match war gar nicht nach dem Geschmack der Tirolerin. "Ich habe kaum ins Match gefunden", sprach sie den klaren Rückstand an. "Dann habe ich locker drauflos gespielt, gekämpft und auf meine Chancen gewartet." Mit wesentlich aggressiverem Spiel fand Mayr-Achleitner aber dann doch ins Spiel, nicht zuletzt auch dank des Coachings auf dem Platz durch ihren Mann Michael Achleitner. "Man sieht schon von draußen einige Sachen, die der Spieler nicht mitbekommt. Das hat mir sehr geholfen", bedankte sie sich dafür und auch für einen Zettel mit ein paar Hinweisen, der ihr helfen sollte, den Fokus wiederzufinden bzw. zu bewahren.

Damit hat Mayr-Achleitner, die gerade erst eine längere Grippe überstanden hat, einen wichtigen Schritt zurück in Richtung Top 100 gemacht, erst vergangenen Montag war sie von Platz 95 auf 105 zurückgefallen. Ein weiterer Sieg wird in Linz allerdings sehr schwer werden, denn Österreichs Nummer zwei trifft nun am Donnerstag auf niemand Geringeren als Wimbledonsiegerin und Nummer 4 der Welt, Petra Kvitova. "Ich kenne sie überhaupt nicht. Wir haben auch noch nie trainiert. Ich hoffe auf eine Überraschung - ich habe nichts zu verlieren und kann locker reingehen in die Partie", hofft Mayr-Achleitner.

Im Damentennis könne jeder jeden schlagen, das zeige sich Woche für Woche auf der Tour. "Sie hat ziemlichen Druck, weil keiner etwas gegen sie zu verlieren hat."

Bammer mit launigem Abschied

Mit einer launigen Exhibition an der Seite von Thomas Muster und später von Barbara Schett hat sich Sybille Bammer am Mittwochabend von ihren Fans in Linz verabschiedet. Die 31-jährige Oberösterreicherin hatte ja in Bad Gastein ihre WTA-Karriere beendet. Mit von der Partie war auch Andreas Goldberger, der Ex-Skiflug-Weltmeister zeigte dabei durchaus einige Tennis-Qualitäten.

"Es war ein schöner Moment, es hat auch richtig Spaß gemacht", freute sich Bammer. "Es war lustig, ich habe die Zeit genossen. Es hat auch ein paar gute Rallyes gegeben und es war eine gute Show." Bammer wurde neben den obligaten Blumen mit einem in Gold gefassten Brillanten sowie dem Jahresbedarf an Bier belohnt.

Bammer genießt die Zeit mit ihrer Familie, betreibt aber auch noch viel Sport und läuft auch sehr viel. Ob man sie vielleicht einmal bei einem Marathon sehen wird? "Unmöglich ist es nicht, ich laufe gerne, aber einen genauen Plan habe ich noch nicht." Bezüglich ihrer beruflichen Zukunft hat es bereits Gespräche mit dem oberösterreichischen Landespräsident Robert Groß gegeben. Schon 2012 wird man Bammer wohl in anderer Rolle wieder vermehrt auf Tennisplätzen sehen, sie soll ja in den Verbandsarbeit eingebunden werden.

"Der Tag gehört Sybille Bammer. Die ganze Aufmerksamkeit sollte bei ihr liegen", konstatierte Thomas Muster nach der Exhibition, die auch mit launigen Kommentaren von zwei Vertretern der "Comedy Hirten", Peter Moizi und Christian Schwab, unterlegt worden war. "Sie hat eine hervorragende Karriere gespielt, hat das Beste aus ihren Möglichkeiten gemacht. Sie war immer ein Kämpferin. Ich glaube, dass das heute ein schöner Ausklang für sie war vor heimischen Publikum", sagte der 44-jährige Steirer, der bald selbst einen Abschied auf großer Bühne geben wird. Er spielt beim Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle ja sein letztes Turnier auf der ATP-Tour und will danach nur noch einige Challenger und Senior Events bestreiten.

Muster, Bammer, Schett und Goldberger
Muster, Bammer, Schett und Goldberger

(APA)

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