Tennis: "Nichts ist wichtiger als ein Heimturnier"

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Peter-Michael Reichel ist mit dem Generali Ladies, Sponsorenzuspruch und Stars wie Wimbledon-Siegerin Kvitova zufrieden. Angst vor der Konkurrenz hat er nicht.

Linz/Dat. Nicht immer stehen bei einem Tennisspiel Sieg und Niederlage im Vordergrund. Vor allem dann, wenn bei einer Exhibition eine der erfolgreichsten Österreicherinnen der Turnierszene verabschiedet wird. Mit einer launigen Vorstellung an der Seite von Thomas Muster und Barbara Schett nahm am Mittwochabend Sybille Bammer in Linz Abschied von ihrem Heimpublikum. Der letzte Auftritt der 31-Jährigen blieb auch nicht unbelohnt – neben einem Blumenstrauß und einem Brillanten durfte sie sich über einen Jahresvorrat an Bier freuen.

Guter Laune ist dieser Tage auch Peter-Michael Reichel, der traditionell mit seiner Tochter Sandra die Fäden des Generali-Ladies-Turniers in Linz zieht. Das mit 220.000 Dollar dotierte Event lockte heuer sieben Top-20-Spielerinnen an, als Aushängeschild kann Reichel die Tschechin Petra Kvitova, die aktuelle Wimbledon-Siegerin, vorweisen. „Wir sind gut aufgestellt, der Zuspruch der Sponsoren und Spielerinnen stimmt. Dass Kvitova da ist, ist ein Qualitätsmerkmal für uns. Sie ist immerhin die Nummer vier der Welt.“

Darob macht sich Reichel keinerlei Gedanken, ob Linz den Vergleich mit Parallelveranstaltungen in Tokio, Peking oder Moskau scheuen muss. Auf der Gugl laufe der WTA-Spielbetrieb seit 1991 unentwegt, dazu sorgt der TV-Vertrag für Aufsehen. „Die Spiele werden in 91 Ländern live gezeigt. Welche Veranstaltung in Österreich kann das sonst von sich behaupten?“

Am Donnerstag wog sich Reichel auf der „ganz sicheren Seite“. Denn nach dem Erstrundensieg von Patricia Mayr-Achleitner gegen die Französin Stéphanie Foretz Gacon traf die 24-jährige Tirolerin in der nächsten Runde auf Topstar Kvitova. „Es war ungemein wichtig, dass wenigstens eine Österreicherin weiterkommt“, sagt Reichel, der einen Generationenwechsel bei den ÖTV-Damen ortet. Tamira Paszek und Mayr-Achleitner würden noch viele Jahre aktiv sein, dahinter warten auch, obgleich wenige, Talente wie Barbara Haas (15) auf ihr erstes Service. Darum sei das Linz-Turnier von Bedeutung – „nichts ist wichtiger als ein Heimturnier“, sagt Reichel. Im Damentennis könne jede jeden Gegner schlagen. Und irgendwann gewinnt auch eine Österreicherin.

Generali Ladies, Linz WTA, 220.000 Dollar, Einzel Achtelfinale: Cibulkova (SVK-7) - Errani (ITA) 6:7, 6:3, 6:1, Safarova (CZE) - Brianti (ITA) 6:4, 6:2, Rodina (RUS) – Görges (GER-6) 6:3, 6:4, Rodionova (AUS) – Pennetta (ITA-9) w.o.

1.Runde: Mayr-Achleitner (AUT) – Foretz Gacon (FRA) 3:6, 6:2, 6:2. – 2.Runde: Cirstea (ROM) – Pawljutschenkowa (RUS-4) 4:6, 6:0, 6:4.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.10.2011)

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